Dienstag, Mai 30, 2006

Co? Neurose

Die schönsten Rosen auf den Nosen sind die Neuen.
Neues aus dem Mottenwunderland

Die Kurzfassung eines Tages der besser ein Albtraum gewesen wäre. Der Tag begann eigentlich garnicht, d.h. ich schlief nicht, mein Freund klagte nach trunkenem Abend über Schmerzen im Fuß. Dachte nix dabei, höchstens sowas wie Trottel, blöder ich war kurz davor einzuschlafen. Ich fuhr gegen 5:45 los, und stand nach halsbrecherischer Fahrt im Stau bis ca. 8:00 Uhr, wo ich mich durch zahlreiche Beschäftigungen wachzuhalten versuchte, und doch schlief. Hupen weckte mich, ich wendete mein Auto, denn die Fahrbahn wurde gesperrt. Also bei der arbeit erwartete mich eine ausgeschlafene Kollegin, die mich sogleich mit einem nervösen netten Verrückten, der die Nacht mit kotzen verbracht hatte zum Arzt schickte. Nervige Warterei folgte, in der de Kranke alle 3 Sekunden meine Aufmerksamkeit forderte (guck mal da, das ist George Cloney, kennst du den? Hab ich Vogelgrippe? Muß ich sterben oder ist das heilbar?) Reichlich genervt setzte ich beim wenden den Bus gegen eine Mauer, riesen Schramme an der Seite, Aufprallschutz abgerissen, Dellen, Stress. Ok um aus der verfahrenen Ausparksituation rauszukommen musste ich zum angrenzenden AWO Gebäude um einen Wagen umparken zu lassen. Die Besitzerin bekam einen Schreikrampf, ich konnte sie aber beruhigen (gelernt ist gelernt) parkte aus holte noch schnell das Medikament für den armen Wurm, der sich nun über meine Fahrtkünste und die fehlende Musik beschwerte und fuhr beichten. Hier darf gesagt werden, dass die Kollegen und Chefs und alle total nett reagierten und die Befürchtung ich würde am Achterdeck augepeitscht um unehrenhaft entlassen zu werden sich nicht erfüllte.
Letztlich bewahrte ich die Fassung bis auf ein ab und an aufkeimendes hysterisches Lachen. (wir alle wissen, wenn Frauen in dieser Mondphase sind wandert die Gebärmutter im Körper umher). Bis- ja bis der Anruf meines (Noch) Freundes kam freudig lachend sang er "Rate mal was passiert ist" ins Telefon, aufkeimende Hoffnung: "Du hast einen Job?" Nein Nein weniger zutreffend könnte diese Aussage nicht sein. Er hat sich den Knöchel gebrochen, im Moment wird eine Metallplatte dort reingepfriemelt, aber mein Mitleid hält sich in Grenzen, ich werde darauf noch zurückkommen. Was sagt der Kerl "Ich krieg Geld von meiner Unfallversicherung!" Toll, aber keinen Job und auch sonst zu nix zu gebrauchen....
Ich war jetzt erst den Tränen nahe verabschiedete mich, und wollte gerade starten, als sich ein Engel näherte. Sein Körper war in Licht gehüllt, er brabbelte zwar irgendwas wegen meines unaufgeräumten Autos, beschützte mich aber vor dem fatalen Fehler loszufahren. Mein Kollege, der Fels auf dem ich meine ... nein ich meine in der Brandung. Er lief mit mir etwas spazieren, aber das Pech klebte an mir wie.. Pech eben klebriges Zeugs! Und promt nach den ersten Schritten fiel sein Kulli in den Gulli. Was sich reimt ist nicht immer gut. Egal, nachdem er mich fachgerecht (gelernt ist gelernt) wieder aufgepäppelt hatte fuhr ich dann doch los. Eine einzelne Regenwolke begleitete mein Auto (kein Witz!) sonst Sonnenschein. Als ich dann bei der Tankstelle eine Packung Kippen kaufen wollte bemerkte ich, dass mein Geldbeutel, na was wohl, in Alzey im Büro lag. Jetzt lachte ich wirklich hysterisch. Daheim packte ich für meinen (noch) Freund Klamotten, CD player und Lieblingsmusik, Zeitschriften, Skizzenblock, was süßes und was zum trinken ein und fuhr, wohin wohl, wenn er im Alice Hospital liegt, genau zum Elisabethenstift. Scheiße falsches Krankenhaus, zurück ins Auto, endlich angekommen erwartet mich ein gut gelaunter (Tod und Verwesung) Mann mit neckischem Flügelhemd. Ich legte mich zu ihm ins Privatzimmerbett mit toller Aussicht, wurde von der obligatorischen bösen alten Schwester rausgeworfen und amüsierte ihn, nett wie ich bin. Bis ich sagte, ich habe den Geldbeutel vergessen und braue seine Karte um Geld für die 10 euro Praxisgebühr zu holen. Da erfuhr ich das wahre Ausmaß des Schuldenberges in dem er versinkt. Und fing Streit an, vor der OP egal, ich bin sauer. Ich frage mich ob er noch alle Tassen im Schrank hat, und ich vor allem, was will ich mit einem manischen Wahnsinnigen, dem Geld völlig unwichtig ist, aber alles andere irgendwie auch. Der jetzt mindestens vier Wochen hilflos in der Wohnung liegt und nix macht bis der Gerichtsvollzieher kommt. Ist es verwerflich ihn jetzt zu verlassen? Ja wahrscheinlich schon, aber nun erfuhr ich gerade eben von seinem Kumpel was gestern passiert ist. Total besoffen fuhr mein Maniker mit platten Reifen Fahrrad. Was soll ich noch schreiben, ausser, dass ich jetzt wieder hinfahre, weil er demnächst aus der Narkose erwacht. Coneurotisch nennt man sowas glaube ich!

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey Du armes Teilchen!

Drecksverfluchterscheiß...
Das ist ein Tag den man am besten vergisst. Was den Maniker angeht werden wir bestimmt noch mal miteinander sprechen.
Wenn sogar mein Herz vor Wut pocht, was tut dann Deines?
Hast mein volles Mitgefühl.

Deine E. aus M.

Anonym hat gesagt…

Mitgefühl gibts auch aus H. von F.
Ich hoffe inständig, daß der Fels in der Brandung etwas für Dich ist, nachdem der ja unter gewissen terminlichen Repressalien steht.

Hey, Kopf hoch, wir sind alle bei Dir und haben Dich auch anonym lieb.

Anonym hat gesagt…

dann noch ein paar Worte aus M.
...
scheint ein wahrlich übler Tag gewesen zu sein,
und einiges an Sorgen stehen im Haus, wie es mir scheint...
Ich widerstehe einfach mal dem Drang des Problemlösers,
und verkneife mir nutzlose Ratschläge.
Ende den Beitrag mit
"Ich schließe mich meinem Vorredner inhaltlich an -
wir sind alle bie Dir "

maditha hat gesagt…

knöchel- aber kein beinbruch. werde für dich dasein jederzeit und das gerne und mit aller aufmerksamkeit

deine

Der Donm hat gesagt…

Nachdem ich also dein Auto als unaufgeräumt bezeichnete schreibe ich nun (ja, meine halbe verbliebende Gehirnhälfte konnte sich was über 14 Minuten merken) in dein Blogg, gelesen habend was da steht.

Was heisst hier hysterisch? Du hast recht gehandelt, niemand sollte ein Wort gegen Dich erheben, eher gegen den Knöchelbrecher, denn die Suppe ist voll und das Maß hat er versalzen !

Der Stift ist übrigens Scheissegal, er gehört(e) dem CJD - soll doch Frau Tulp hinterherspringen und ihn rausfischen, wenns den Verein finanziell in den Abgrund reisst !

Hohe Schulden und trotzdem saufen ist nicht gut (und das meine ich ernst). Daher war dein Schritt nur konsequent, siehe zu, dass du deine Sachen rettest, denn dem Gerichtsvollzieher zu erklären, dass die 200-Jahre alte wertvolle Halskette von deiner Oma NICHT ihm gehört ist mindestens nervtötend ;)

Also, ziehe Kraft aus der Kreativität !!!

Ansonsten: Meld Dich, so es an der Zeit ist !