Mittwoch, August 30, 2006

Ich bin nicht ausgeglichen

Telefonat mit Eva: Fazit ich bin nicht ausgeglichen, und Mama sagt: Die kriegt den Kerl auch noch kaputt!
Sie könnte recht haben.

Donnerstag, August 24, 2006

"alhidade"

Um zwischen gespreizte Schenkel zu treten, meine Seefrau eine kleine Geschichte:

Ich wollte einen Stern besitzen. Allerdings wusste ich, dass dies nicht möglich ist. Sterne stehen über uns, sie sind so leicht zu berühren wie das Glück eines anderen. Besitzen liegt davon fern. Und doch kam eines Tages ein Mann, der mir den Stern schenkte. Als hätte er ihn gekauft, als wären Sterne nur Steine eingefasst in Silber, verkauft und entwertet eine Markttrophäe. Ich zahlte mit Schmerzen für diese Anmaßung. Du weist das. Und der Stern? Ich trug ihn wie einen Ring an meiner Hand. Er schien nur leicht. Sein Licht verbrannte mich innerlich. Er war schwer.
Ich besitze ihn nicht, habe das nie. Verloren habe ich ihn dann scheinbar unabsichtlich.Du kannst sie einen Moment festhalten, aber fliehen wie Schmetterlingsflügel der Fledermäuse Gedanken sacht. Erwacht?
Wir bestimmen unsere Position im Wortgewaltigen Sprachreich nur schwer, wer glaubt schon an Libellen, die uns den Weg weisen? Zukünftige Ereignisse werfen unsere Schatten zurück. Das Ideale dient dabei nur als Konstrukt. Richtungsweisend in diesem Fall, der Wille der feste Punkte sieht, wo es nur blinde Flecke gibt.

Dienstag, August 22, 2006

Zurück

Erwacht ist welcher lange schlief... oder so. bin wieder da, schreibe noch 10 Seiten Hausarbeit und schlafe. Das Leben ist streckenweise ganz OK, aber im Schwarzwald ist es die Hölle. Ich habe mit dem Teufel gesprochen und versagt. Jetzt kehre ich heim. Dort wo alles leicht ist, keine Berge meine Wolken stoppen. Zuhause liegt im Moment in der Nähe von Landau. Es ist schön dort zu sein wo es Schokoladeneclairs gibt. Ich vermisste auch das Eisvögelchen und Gedichte, ich vermisste die Schwester und Pragmatismus. Ich weiß sie hätte den Teufel gebändigt. Ich hätte sie mitnehmen sollen. Und meine Muse zum Be- schreiben der Bäche und Wasserfälle hinter meinen Augen.
Ich bin zurück. Alles wird gut.

Sonntag, August 13, 2006

Wow, der Mann ist gut!

Ich habe lange gebraucht, bis ich zugeben konnte, dass meine Hochzeit für die anderen war, dass die Hochzeit nichts ist, was man für sich selbst tut. Man heiratet, um die Freunde zu ärgern oder den Eltern eine Freude zu machen, meist beides, manchmal auch umgekehrt. (...)
Ansonsten absolviert man die Hochzeit wie das Abitur oder den Führerschein: Es ist immer dieselbe Form, in die man sich einpasst, um normal zu sein, normal, normal, NORMAL um jeden Preis. Weil man nicht besser ist als die anderen, will man wenigstens genauso sein wie die anderen, um auf keinen Fall schlechter zu sein als die anderen. Das ist die beste Methode, wahre Liebe zu zerstören.

AUS FREDERIC BEIGBEDER. "DIE LIEBE WÄHRT DREI JAHRE"
danke für dieses buch

Samstag, August 12, 2006

Grusel

-filme mit- bewohnerinnen zu sehen um sich darüber lustig zu machen tut gut. Was nicht gut ist ist die Erkältung. Den Anruf beim Exfreund hinter mich gebracht, bleibt die Hoffnung auf baldige Beendigung des Anerkennungsjahres. Klingt wie Beerdigung. Ich hatte Alpträume von Menschen, die behaupten ich könne nicht gut tanzen. Enthauptung nicht ausgeschlossen ;) Ansonsten geht alles den ungewohnten Gang. Ich freue mich auf das Schwestertier am Wochenende und räume das Zimmer der Hässlicheszimmerfrau in den alten, hässlichen Zustand. Außerdem muss ich feststellen, dass ich mich grusle nach dem langweiligen Film. Nicht etwa wegen des Films sondern der Geschichte der Wiedergängerin. Es war einmal ein glückliches Paar, das eine Wohnung in Mainz ihr eigen nannte. Dort stand ein zu wenig beachtetes Ding aus den Tiefen der Hölle. Durch seine offensichtliche Nützlichkeit beliebt wagte es das Paar bei seinem Umzug in eine Vorstadt das Ding zu entfernen und mit sich zu tragen. Keiner weiß wie sie dann eines scheinbar natürlichen Todes starben... Sicher ist jedoch, dass es das seelenlose Wesen aus der Hölle schaffte wieder die alte Wohnung in Besitz zu nehmen. Die Wohnung in der ich nun sitze und diese Zeilen schreibe. Es weiß, dass ich auch bald ausziehe. Um mich zu beruhigen habe ich einige Worte mit der Waschmaschine aus der Hölle gewechselt und ihr versichert sie hier zu lassen. Ich hoffe sie glaubt mir.
Euch allen eine geruhsame Nacht

Freitag, August 04, 2006

Was bleibt

Ist ein blasser Schatten aus Erinnerung, wann ich gehe weiß ich nicht. Aber dass ich hier viel zurücklassen muss ist sicher. Ich hoffe, dass der Blog uns auch in einigen Monaten verbinden wird, wenn ich völlig allein in einer fremden Stadt bin, und alles neu aufbauen kann. Darauf freue ich mich, das neu erschaffen. Angst habe ich ein wenig vor der Einsamkeit.
Ich werde euch vermissen, und verlasse mich, gehe zu euch und verlasse mich, dass ihr die Verbindung aufrechterhaltet. Schließlich gab es immer Phasen, in denen wir uns wenig gesehen haben sage ich mir, aber es beruhigt mich nicht. Vielleicht drücke ich mich deshalb davor hier alles zu regeln. Aber es könnte auch die Müdigkeit sein. Ich bin dabei mich völlig zu überfordern. Noch 10 Telefonate und 8 Stunden Arbeit bis zum Bett...

Mittwoch, August 02, 2006

Gutes aus dem Mottenland

Wow bin ich müde. Ausnahmsweise habe ich heute mal gut gearbeitet. Obwohl ich die Liste "was heute zu tun ist" geflissentlich ignorierte, kam mal was gutes bei meinem Job raus. Ich hab ein Gruppenprojekt gemacht, das ankam und Teamwork erforderte. Sie lernten positiv Umdeuten. Nach dem ganzen Rotz den ich in letzter Zeit so fabriziert habe ist das doch auch schön (Eigenlob, ich weiß). Abgesehen davon kenne ich mich in Mainz nun besser aus, dank einem ewigen Spaziergang auf der Suche nach...nicht dem Sinn des Lebens aber es kommt nahe hin. Außerdem ist es sehr entspannend gewesen, den wahrscheinlich einzigen untraumatisierten Menschen etwas besser kennenzulernen. Keine Angst, ich kenn ihn noch nicht gut genug, könnte also doch ein Problem in der oralen oder ödipalen Phase haben ;) Genug von den wichtigen Dingen. Traumhaft irreal ist der Zustand meiner Stimmung. Morgen ist auch ein Tag. Ich mach eine letzte Runde durch die Gruppe, und schreib an meiner Arbeit weiter.