Freitag, Mai 21, 2010

Eigenwert und Grundannahme

Ich bin momentan ganz fasziniert davon, dass ich Mathematik immer so unterschätzt hatte- oder überschätzt? Ich war da jedenfalls nie richtig anschlussfähig, mir ging zu schnell die Geduld aus, ich war zu schludrig und unexakt, außerdem hat sich mir der Zweck nie so ganz erschlossen. Also auf was das Ganze hinauswill, aber langsam dämmert es mir, dass es dabei um das Denken geht- somit einen Bezug zu meinem Alltag hat und sich aus solch lustig rekursiven Gleichungen auch praktische Ideen zur Störung meiner Klienten ableiten lassen könnten. Hat ja nur knappe 30 Jahre gedauert ;) Jetzt bin ich natürlich ziemlich aufgeschmissen, weil mir das passende Vokabular fehlt ich hab nämlich diese Schulstunden mit Vorliebe geschwänzt.
Wenn ich Sprachliche Ausdrucksformen einzelner Menschen statt einer Gleichung und ihrer Werte betrachte ergibt sich ein ähnliches Bild, wie bei einer Chaosgleichung: trotz des Chaotischen Systems Sprache tauchen Muster auf, die das Weltbild stabil halten- vorhersagbar machen- und diese sind Grundannahmen auf die sich das System stützt. Es ist interessant dass ich die Eigenwerte bzw. Grundannahmen in meiner Diplomarbeit auch herausgefunden habe, indem ich die sprachlichen Äußerungen ihrer Logik entsprechend aufgelöst habe und letztlich zu Menschenbildern gekommen bin, die das System stabilisierten und nicht hinterfragt wurden.
Ganz ohne den Begriff Eigenwert zu kennen. Jetzt da mir nach laaanger Zeit endlich bewusst wird, was sich die Psychologie da angeeignet hat, ist mein Weltbild ein wenig erschüttert, ich bin aber sicher wieder zu stabilen Eigenwerten zu kommen und wieder vorhersehbar zu agieren...
Bis jetzt ist es natürlich nur eine These, die nahelegt, dass die Annahmen (die blinden Flecken) und Eigenwerte Ausdrücke des gleichen Gedankenexperiments sind.

Montag, Mai 17, 2010

Komm mune komm mone komm mahne

La La

zum aufheitern war ich am Wochenende mit meinem Hausphilosophen in Hildesheim einen seiner Freunde kennenlernen. Er wohnt auf dem Trilke-Gut, einer Genossenschaft mit ca. 50 Bewohnern. Ich stehe solchen Projekten ja grundsätzlich ernstmal ambivalent gegenüber. Wenn alle Menschen toll sind ist es sicher prima mit 50 unterschiedlichen Menschen zusammenzuwohnen, man ist nicht allein, kann sich trotzdem zurückziehen, wenn man will, es gibt lustige Großveranstaltungen und man bekommt neue Anregungen, hat riesige Dachterassen, Ballsäle, einen standesgemäßen Park mit Schaukeln- und wir alle wissen es gibt wenig, das ich mehr liebe als Schaukeln...
Aber ich verbreite sicher keine Neuigkeit, wenn ich schreibe: Menschen sind nicht gut. Nicht immer jedenfalls und besonders nicht im Alltag, wenns um Zettel schreiben, aufräumen, Reparaturen oder Geld geht. Die ungeeignetste Form Entscheidungen zu treffen ist meiner Ansicht nach der Konsens- Synonym für nie endenwollende Diskussionen oder auch- "wer überlebt hat gewonnen". Der geschätzte Hausphilosoph schlug zur Lösung des Menschenproblems vor die Auswahlkriterien zu verschärfen und eine krasse Hierarchie einzuführen. Außerdem waren wir uns einig, dass dieser Öko-Fair Traide Wahnsinn enden muss.

Also mit einer sektenähnlichen Struktur und uns an der Spitze könnten wir uns mit einem solchen Wohnprojekt anfreunden!

Obwohl ich mittlerweile meine beginnende Spießigkeit mehr als deutlich vor Augen habe, war der Aufenthalt im Schloss unglaublich schön, ich war begeistert! Der Schlossbesetzer kümmerte sich auch geradezu mütterlich um uns und all diese positiven Schwingungen konnten nur durch massive Metaleinflüsse zerstört werden ; )

Guckst du http://trillke.net/

Dienstag, Mai 11, 2010

Verantwortung

Oh Mann ich hasse das, Verantwortung ist echt mies, Entscheidungen sowieso, schließlich kann niemand in die Zukunft sehen...
Mein Job ist nicht gerade prickelnd im Moment vor allem, weil ich noch neu bin und mich für meine Fehler hasse. Naja, wofür gibt es das Team? Wofür Gesetze? Um meine Entscheidungsfähigkeit zu begrenzen. Das kann man sagen, aber letztlich ist mein Gesicht in der Zeitung, wenn ein Säugling stirbt...
Alles wird gut- nur wann???
Dafür werde ich bezahlt ich sollte aufhören zu piensen und stattdessen froh sein, dass ich keine Kinder habe. Dann hätte ich noch mehr Verantwortung und würde nichtmal dafür bezahlt ;)
Ansonsten habe ich gestern meine Tauchtheorieprüfung (hoffentlich) bestanden, mich am Wochenende körperlich zugrundegerichtet und noch immer keine Freunde in Wörth. Soweit so langweilig. Mein Balkonprojekt nimmt Formen an und wächst, dafür verwahlost die Wohnung und ich habe meinen Geldbeutel in der Waschmaschine gewaschen- ich glaube es ist einfach nicht gut mir ausgerechnet mir Verantwortung zu übertragen.

Donnerstag, Mai 06, 2010

Balkon

Es wächst auf meinem Balkon trotz Regen. Ich bin so unglücklich über den Regen, dass die aufsteigende Panik fast gedämpft wird. Nach der 90. Widerholung bleibt wenig übrig, nur das Strickmuster meiner Großmutter und die Idee von Freiheit durch Sklaverei- meine.
Aber wenn das alles schon so vorgedacht werden kann, kann es doch auch verhindert werden.

Und dann ruft das Eisvögelchen an und erinnert mich: Es gibt auch das in der Mitte, den Zwischenraum im Unterschied und beruhigt mich fast aus diesem Homo Faber Alptraum aufzuwachen.