Mittwoch, Januar 31, 2007

Alles

was irgendwie nützt- schrieben die Einstürzenden Neubauten. Schon wieder dieser Idiot auch. Und das ist zufällig genau das was ich brauche und das was ich sehe wenn mich mein Psoriasisverschandeltes Gesicht im Spiegel ansieht. Meine Krankenkasse schickt die Bescheinigung fälschlicherweise an mich, statt an meine Arbeitsstelle, das Arbeitsamt überweist zuviel Geld, beschuldigt mich des Betrugs und will dass ich es zurücküberweise, was ich nur in Darmstadt kann, weil das scheiß online banking immernoch nicht funktioniert, obwohl ich den Antrag vor Ewigkeiten weggeschickt habe.... Meine Haut sieht aus wie die einer Leprakranken, der Job ist definitiv ungeeignet für jemanden der das Telefonieren mit fremden Menschen hasst, außerdem ja außerdem sind die Bewerbungsformulare für die Promotionsstudiengänge fünf Seiten lang und ich muss Formulare beschaffen, von denen ich dachte ich brauche sie nie wieder und die daher in einer Kiste sechzig Kilometer entfernt stehen... Gut andernorts verhungern Menschen kann man sagen, ich sollte froh sein, dass ich ein Dach über dem Kopf habe. Aber abere ich dann a propos essen: ich habe keine Existenziellen Probleme dafür aber eine dauerdepressive Mitbewohnerin die den ganzen Tag nichts tut, um acht arbeiten muss und mich vorwurfsvoll ansieht weil das Essen erst 20 min vorher fertig ist. Sie isst nicht sieht mich hungrig leidend an und geht. Warum hat sie nichts gekocht? Weil ich dafür zuständig bin. So isses. Und wenn ich erst um sieben heimkomme sind die vorbereiteten Kartoffeln (gestern nacht beim Krieg mit dem Promotionsbewerbungssscheißformular gekocht) nicht geschält sondern stehen da, und sie sagt sie sei unmotiviert und habe den ganzen Tag gechattet. Ich habe alles aufgegessen aus Trotz, dann aber aus schlechtem Gewissen nochmal gekocht- steht zum aufwärmen auf dem Herd, ich hab alles Geschirr gespült und hoffentlich nix kaputtgemacht (warf sie mir vor). Ich sollte schlafen. Ich will sterben- schlafen (frei nach Hamlet- dänischer Wahnsinniger der nicht verwandt oder verschwägert mit der Mitbewohnerin ist) Ich brauche dringend Musik von den Neubauten. Habe meine CD verlegt. Ich bin müde. Guts Nächtle

PS: von sechs WGs bei denen ich mich vorstellte wollen mich: 0 kein Wunder früher wurden Leprakranke aus der Stadt verbannt- heute lässt man sie nur nicht ins Haus. Die Wohnung die ich will bekommt wahrscheinlich ein Fliesenleger- der kann eben den Wert der Wohnung steigern... Handwek hat goldenen Boden hat meine Oma gesagt hätsch gscheiter was Gscheides glernt

Montag, Januar 22, 2007

Der Prinzessinnenball





Ein Les- Bi- Schwules Event, ich war da. Frustrierenderweise hat mich niemand angemacht. Frustrierenderweise war ich mit zwei einhalb Depressiven Frauen da. Eine ist vor ihrem Geburtstag verschwunden, weil sie nicht mit mir feiern wollte... Viele gruselige Menschen waren dort. Wir sollten sie in Kampflesben, Ökolesben, Outdoorlesben und Hip Hop- Lesben unterteilen (die Männer nahmen wir trotz ihrer schillernden Pracht nicht wahr) Bilder folgen. Ein Ding im grünen Kleid hat die Prinzessinnenwahl gewonnen. Soviel in der Kürze der Zeit.

Freitag, Januar 19, 2007

Turm im Sturm

Wämsche uffm Tämsche im Stärmsche aber ohne Schärmsche. Also I. hatte die dankenswerte Idee bei dem Orkan einen Ausflug zum Turm zu machen. Der Alzeyer Turm steht auf freier Fläche im Feld, der Weg dorthin führt durch einen Wald mit dünnen Bäumen... Suizidgefährdung nicht ausgeschlossen.... Wir (I., der beste Freund von allen et moi) begaben uns also auf den Weg zum Turm. Die Strassen waren relativ ausgestorben. Die holde Mitbewohnerin zog es vor bei dem Wetter daheim zu bleiben so wahnsinnig sei sie dann doch nicht : )) Und drei Unerschrockene begaben sich auf den Weg . I. randalierte etwas mit einem Stock- die Schäden werden auf den Orkan geschoben. Wir trauten uns nicht das Auto der Nachbarin zu zerstören indem wir den Baum daneben ansägten. Nein, wir kämpften uns durch den Sturm zum Turm. Besonders interessant war es im Wald der so schwankte dass wir glaubten im Tee, den wir tranken seien Drogen. Völlig unwirklich. Der Turm war schwer zu erreichen teilweise wurden wir vom Wind vom Weg geweht. An den Fenstern des Turms auf der Wendeltreppe wurden wir arg in Mitleidenschaft gezogen, der Turm schwankte tatsächlich ein wenig. Oben freute sich der beste Freund von allen dass er bangen konnte ohne Haare vors Gesicht zu bekommen, der Wind glättete sogar seine Locken.Ganz oben konnte man den Stau auf der A61 gut bewundern. Ich hatte dann doch etwas angst, scheinbar hänge ich nun mehr am Leben als ich dachte. Es war ein netter Ausflug ich liebe Stürme.

Mittwoch, Januar 17, 2007

Was macht man ohne Fernseher?

Also, ich hab ja schon länger nix mehr geschrieben. Ich gliedere diesen Eintrag lieber thematisch als chronologisch dachte ich mir. Der Titel beschreibt ganz gut in welcher dramatischen Situation ich mich befinde. Vor allem deshalb ist sie dramatisch weil meine Mitbewohnerin gerade in einer miesen Stimmung ist, und ich harmoniesüchtiges Ding sie aufheitern muss- es ist zwanghaft aber ich kann nicht anders- ich habe keinen Fernseher. Dies kann man tun, wenn man keinen hat:

1. Kennenlernen seltsamer Menschen

Da meine Lieblingsmitbewohnerin immer fremde Männer zwecks Liebesabenteuern anchattet, diese aber meist irgendwo in Deutschland leben und sie daher nur selten auf nen Sprung vorbeikommen können dachte ich da muss mal was Konstantes her. Also hab ich sie genötigt sich jemanden zu suchen der in der Nähe wohnt. Harry hatte ein lusiges Profil, aber noch wichtiger: Er wohnt nicht weit entfernt! Also hab ich nen verrückten Zwanzigjährigen für sie organisiert, den wir dann mit Wein abgefüllt haben, ihm was kochten und auch sonst sehr gut behandelten. Er war halt zwanzig, erzählte übertriebene Stories, war unterhaltsam und hatte DAS SCHLESIENGEN. Falls ich dem jungen Mann glauben sollte muss er alle paar Stunden was essen weil er sonst in Ohnmacht fällt, außerdem kann er zweimetergrosse hundertkiloschwere Riesen verdreschen weil er auch ohne Sport Wahnsinnsmuskeln aufbaut. Prima Geschichte, sie ermöglichte es ihm jedenfalls unsere Vorräte zu essen während wir Therapie spielten. (Nein, ich kann niemanden therapieren- Brettspiel) Ja das Ende vom Lied ist er ist zwanzig und meine Mitbewohnerin wollte ihn nicht. War aber etwas was sie kurzzeitig aufheiterte. Vorher hatte ich es mit ins Schwimmbad gehen versucht was ihre Depression zum Höhepunkt trieb.
Gut also nächter Kerl. Er ist älter wohnt in M an N. und R. hat ein Auto und heisst Sebatian (sprich Säbästschän). Auch er begab sich in die Hexen- WG, auch er unterlag unserem Charme. Leider war ich an dem Abend verdammt müde. Es war mein erster Tag im neuen Job folglich hatte ich vor lauter Aufregung nicht geschlafen. Er kam um halb eins vorbei. Ich war völlig überdreht und redete zuviel, er kaum Katja ein wenig- über mich. Die Folge war ich hatte wieder nur zwei Stunden Schlaf und Säbästschän kannte meine Lebensgeschichte. Er blieb nicht über Nacht sah nicht so gut aus wie auf den mit Photoshop bearbeiteten Bildern im Internet... Aber meine Mitbewohnerin war glücklich als er am nächsten Tag anrief. In meinem Delirium hatte ich ein : Nach der Uni bei I. an den Kühlschrank gekritzelt und war arbeiten. Danach verfuhr ich mich wie immer auf dem Heimweg und kam müüüde bei I. an. Dort begrüsste sie mich mit: "Ich besuch eine Freundin, Katja ist da, kauft Zutaten für Pizza ein und backt eine für den Besuch der heute abend kommt-Danke sehr lieb von euch- Tschüss" Ok, in meinem Wahn machte ich das duschte sogar noch dann kamen auch schon vier Mitesser. Während ich mir noch eine WG in der Nähe ansah telefonierte meine Lieblingsmitbewohnerin mit Säbästschän. Er kam vorbei und fuhr mit ihr nach Alzey wo er Trommelwirbel--- Nicht über Nacht blieb. Naja er ist halt schüchtern die beiden telefonieren gerade wieder und er wies mich freundlich darauf hin während Katja kurz indisponiert war. Er sagte auch er habe angst ans Bett gefesselt missbraucht und anschließend zerstückelt zu werden. Seltsame Menschen halt.

Exkurs seltsame Menschen

Auf der Suche nach einer WG traf ich einen Philosophen, der ein Zimmer zu vermieten hatte das eine Küche besaß. Er wohnt dann im anderen Zimmer erklärte er und wäscht sich morgens dann nur in der Küche die Müslischale aus- in meinem Zimmer- morgens... Wie war das mit dem zerstückeln??
Anschliessend in der Kneipe in der Nähe klärte mich ein besoffener Arzt über Krankheiten Leberkrebs und die Wohnsituation in Mombach auf. Ich soll den Metzger fragen-
Die WG in der ich wohnen will (bei I. um die Ecke der aufmerksame Leser erinnert sich) hat kein Wohnzimmer lässt aber einen Obdachlosen in ihrer Mansarde wohnen, der Küche und Bad mitbenutzt und früher mal Koch war... Ich bin auch seltsam

2. In die Disko gehen

Eigentlich tanze ich ja ganz gerne dachte ich und damit meine Mitbewohnerin nicht daheim depressiv rumhängt sondern mit ihren Freundinnen weggeht komm ich mal mit. Nach Kreuznach. In eine Normalodisko. Ähnlich dem Paranoia Park. Erst holte uns eine ältere Frau ab, dann fuhren wir ins Nirgendwo, am Strassenrand eine abgebrannte Kirche. Angekommen waren da noch mehr gruselige Menschen
- ein Exmann der im Obdachlosenwohnheim nächtigt und an diesem Abend masochistischerweise auf die Kinder der Mitbewohnerin der älteren Frau aufpasst, die seinen Platz eingenommen hat
- eine zwei Meter grosse muskulöse schüchterne Mitbewohnerin.
Soweit so schlimm, als wir dann ankamen stellte ich fest: die Disko besteht aus einer Kinderdisko ab vierzehn bis achtzehn, einer 80/90/ Apresskidisko und dem Seniorenheim für Wahnsinnige. Zuerst waren wir im Seniorenheim
natürlich. Die Senioren tanzten auf eine peinlich beschwingte Lamade Art die ich hasse und die Musik bestand aus Hirntotschlagern. Menschen die sich anziehen als seien sie aus der Schwarzwaldklinik entsprungen vermischt mit lowred Expectations. Ich sah Hemden aufgeknöpft bis zum Gürtel, ich sah Oberlippenbärte und Goldkettchen ich sah das Grauen und es forderte mich zum tanzen auf. Ein Glück dass gerade die Show anfing. Ein Mann (???) mit rotem Hemd weissem Jackett weisser Hose obligatorischem Schnurrbart und Goldkettchen außerdem mit Klischeedauerwelle Vokuhila versteht sich trällerte etwas von gebrochenem Herzen auf Mallorca. Es war so grauenvoll ich konnte nicht wegsehen- wie ein Gaffer bei einem Autounfall- ich war gelähmt.
Ich rettete mich in die Erwachsenendisko wo ich mit der zweimetermitbewohnerin tanzte, die mir vorwarf dass ich mich nicht führen ließ- ich hatte angst. Naja der Strip von dem Typen mit dem Cowboyhut und der Glatze auf DJ Bobo war dann wohl der Höhepunkt des Abends; er traute sich nicht sich auszuziehen ließ dreimal die Musik ändern naja wir waren froh zwar waren die Frettchen auf seinem Hemd ziemlich hässlich aber erselbst sah noch schlimmer aus (Absicht?!?). Um es kurz zu machen wir übernachteten bei der älteren Frau und Katja hat sich ein wenig amüsiert- ich bin froh mit dem Leben davongekommen zu sein.

Ich bin müde die Strapazen der letzten Tage...später mehr

Mittwoch, Januar 03, 2007

Dafür ist mir auch all Freud entrissen...

Ich bin verdammt schlecht drauf, und das schon längere Zeit. Also nörgle ich an allem rum, was die Sache nicht gerade besser macht. Mein Gemütszustand schwankt zwischen: "Niemanden kann ich eine Freude machen, alles misslingt mir (piens)" und "komm her du dummes Arschloch ich werd dich so vermöbeln dass noch deine Kinder mit blauen Flecken geboren werden." (ich hoffe da verlangt später keiner einen Quellennachweis:)) Naja OK ich gehe mit diesen dramatischen Stimmungsschwankungen hauptsächlich dem besten Freund von allen auf die Nerven. Nachdem meine miese Laune auch durch massiven Video- und Computerspielkonsum nicht zu bessern war und ich mich in Folge zwei mal in den Schlaf heulte musste etwas passieren. Was hilft mir meistens wenn ich schlecht drauf bin? Schwimmen. Tolle Idee Sport hilft Aggressionen abbauen und ist echt prima. Abgesehen davon, dass ich jede dieser im Schneckentempo dahinsiechenden nach billigem Parfum stinkenden Omas am liebsten--- Grmblfjkts. Also ich zähle meine Bahnen ja nie mit, ähnlich wie in anderen Bereichen meines Lebens finde ich das Ergebnis zählt, aber ich bin etwa ne Stunde in ziemlichem Tempo geschwommen. Körperlich völlig am Ende hab ich mich unter das Solarium gelegt (wegen der elenden Haut und ihrer Probleme). Ich war immernoch schlecht drauf. Zwar besteht mein Körper jetzt gefühlsmässig aus bleiernem Brei aber geistig war ich damit beschäftigt die Omas zu verfluchen. Also was fehlt mir? Mögliche Erklärungsversuche: Hormone, Ende der Arbeit beim CJD, schlechte Ernährung, fehlendes Zuhause, Zukunftsangst, nichts worauf ich mich freuen kann, natürlicher Kreislauf von guter und schlechter Laune, schlimme Kindheit, zu viele aufgeschobene Verpflichtungen, usw wurden durchdacht und verworfen. Was also bleibt ausser natürlich, dass ich hoffnungslos verwöhnt bin? Langeweile hatte ich eigentlich auch nicht. Aber da fiel mir etwas ein. Die Momente in denen ich wirklich gut drauf war, das war zum einen als ich Eisvögelchens Text über die naturalismus- stil debatte las und zum anderen als ich den Text von Brandes zum Habituskonzept las. Und somit also Ziel, Sinn und Zweck dieses Artikels: Heitert mich auf! Gebt mir was zum denken. Es wäre schön wenn ich ein paar moralische philosophische oder sonstige interessante Fragestellungen von euch bekommen würde. Sicher so sinnlos wie der Aufruf in Alzey eine Party zu feiern, aber nen Versuch ist es wert. Wäre doch nett hier eine Diskussionsrunde zu eröffnen. Wir könnten auch über Filme diskutieren: Ein Vergleich der Aussagen von Dancer in the dark und Dogville.. Kennt niemand? Dann lasst euch selbst was einfallen verdammt! Niemandem kann ich es recht machen (piens).