Donnerstag, April 27, 2006

Als wäre das alles nicht genug

Morgens ein Treffen mit einer Ex Kommilitonin, die mir ein wenig mit Lektüre unter die Arme greift um das Team mit Wissen zu überhäufen, obwohl es mir scheisse geht überarbeite ich noch die putaine de poche a merde Begrüssungsmappe, die nochmal völlig umgestellt werden müsste (u.a. von einer Kollegin, die geändert haben wollte, dass sie verheiratet ist)
und zusätzlich zu dem Horror der gescheiterten Liebe und der ungewissen Zukunft und der Arbeit in der Wohngruppe des Grauens, wo nicht nur die Bewohner verrücken, Möbel und allerlei Realität... Verreckt mein beschissenes Drecksauto auf halber Strecke zur arbeit, und ich werde vom ADAC nach Hause geschleppt, mit den aufschlußreichen Worten: "das war die Kupplung, das wird sehr teuer"
Obwohl ich das Team spitze vorbereitet hatte (ausnahmsweise) rufe ich bei der arbeit an, und sage ab. Mein Chef lacht er hat es mir ja gleich gesagt, dass das nix wird mit der Schrottkarre. Super. Das Schwätzchen mit dem netten aber leicht einfältigen Straßenwächter dauerte kaum eine Stunde (a la die ADHS Kinders solle mer net uff die Näve gehn, mein Sohn schleppt nua solsche o,) . Der ADAC Typ sagt, ich müsse mit dem Zug fahren. Leihwagen gibts erst ab 50km Entfernung zum Wohnort. Toll. Der Zug überfüllt mit völlig geistesbehinderten stinkenden Menschenmaden, eine nach dem Urin vergangener Tage riechende Oma meint mir ´n Spruch drücken zu müssen von wegen ich soll meinen Disc -man leiser stellen. Zeter und Mordio! Der Spass kostet mich 11,90 ich meine natürlich die Zugfahrt, das Getriebe eher um die 600euro. Fuck off
ScheißdrechverfluchterMist. Und ich darf noch hier übernachten, bitte liefert mich jetzt gleich in die Psychiatrie ein, bevor ich sie alle auf grausame Art dahinschlachte. Die Reaktion der holden Jugend auf mein Unglück: "Na Toll, und wann bringst du unsere Vorschläge ins Team" O-Ton Bezugskind und "Kannst du das BMW Emblem das ich dir geschenkt habe wieder abmachen und mir zurückgeben?" Selig die arm sind um des Geistes Willen. Ich bin arm.

Montag, April 24, 2006

Der Tod

Aus aktuellem Anlass wiederhole ich eine alte Geschichte, die ich zusammen mit meinem Eisvögelchen schrieb. In der Hoffnung sie wird hier fortgesetzt, schreibe wer Lust hat:

Der Sensenmann hatte wieder einmal einen vollen Terminkalender. Da sein Vetter Pest und die Gebrüder Tuber und Kulose ihre Arbeit in Europa wegen eines Survival- Trainings sträflich vernachlässigt hatten, vermehrte sich die Weltbevölkerung erheblich.
Im Einsatzraum rauchte er noch eine Zigarette. Der Sensenmann keuchte: "Irgendwann muß ich mir das Rauchen abgewöhnen, das bringt mich noch um." Er delegierte meist seine Aufgaben an Helfer, freiberufliche Arbeiter, Engel und Teufel. Er selbst beschäftigte sich nur noch mit der Organisation des Todes. Für besondere Fälle machte er sich allerdings frei. Genies, Verrückte, Hochadel waren seine Lieblingspatienten. Es machte ihm Spass auch praktische Arbeit zu verrichten, denn er haßte den Papierkram in dem kleinen Büro jenseits der menschlichen Vorstellungskraft.

Sonntag, April 23, 2006

Ostern

Ein griechisches Fest, das Kommen und Gehen ungezwungen. Und die Tradition fordert sogar ein Gedränge um die Gunst das Osterlicht vom Pfarrer zu erlangen. Feuerwerk und Weihrauch eine blumige Rede vom Oberhaupt der Kirche, aber auch Schimpfen des Pfarrers. Wie eine Familie kamen sie mir vor, das ständige Bekreuzigen und der Prunk der Kirche taten dem keinen Abbruch. Zwischen den Ikonen umgeben von Blattgold stand ich brav gekleidet und erstaunt vor so viel Lockerheit. Ob das ungezwungene Ausschimpfen der Gemeinde seitens des Pfarrers auch aufgrund der Tatsache so geschah, dass es kein Zölibat gibt. Er sprach wie mit ungezogenen Kindern, die darum wissen und sich lachend nicht darum scheren. Den Trotz bezahlend mit Angst, gegen die es aber eine Flut an Bräuchen und Talismanen gibt. Ein Feuerwerk zum Anfang des Kirchenjahres und so blieb ich nur bis zum Christos Anesti oder wie man das schreibt, um dann müde ins Bett zu sinken.



Melanie traf ich davor, soviele Neuigkeiten und das Dorfleben ist frivoler und verworrener als man denkt. Es tat gut die Stimme der Vernunft mal wieder zu treffen. Alles fügt sich zur Zeit in ihrem Leben, nur leichte Ärgernisse trüben den Blick dafür. Sie hat, wie so viele Studenten das Vergnügen eines unterbezahten Drecksjobs gehabt. Wer kennt das nicht, von unterbelichteten Versagern gesagt zu bekommen was man tun soll, und wegen Nichtigkeiten angemotzt zu werden. Doch in ihrem Fall handelte es sich zudem um tätowierte schwitzende Versager, die ihr den Job noch nicht mal richtig erklärten, und sich über ein Arbeitstempo beschwerten, das sie selbst nicht einhalten konnten. Neben mir gerade Jugendliche, die nicht in der Lage sind sich eine e-mail Adresse einzurichten bzw. die musikaklische Mischung aus einem Ballerspiel und russischem Dance Floor. Mein Kollege hat recht, in meinem früheren Leben muß ich Marquis de Sade gewesen sein.






In diesem Sinne Frohe Ostern wünscht Motte

Freitag, April 21, 2006

Betrunken

versunken, schwerelos im Schlamm der Welt mit einem Engel der mich beschützt und fallen lässt zerfallen lässt... schrieb ich mit 14 heute: in zu viel Weißwein, das Lachen der griechischen Tragödie unter mir, und ein Vater der ... lassen wir das. Schlosspark und Neckar, Gedichte und ich weiß wieder was mir fehlte. Es ist die Gemeinsamkeit das Vertraute, ob es ein Fehler ist wegzuziehen, ohne etwas mitzunehmen? Ich werde erkannt nicht im biblischen Sinne aber von Schifferdecker wenn ich ein Problem mit dem Auto habe von Fremden, die mich kennen, sich an den Familiennamen erinnern. Egal das alles ?

Unter unserem Rücken

ein Band von Betten

unsere Betten in den vielen Ländern,

im Nirgendwo der Nacht,

wenn rings ein fremdes Zimmer versinkt.




Ach Hilde Domin, du hast so recht was ist schon Freiheit wert...



Und daß Wert so tastaturmäßig, egal, der Weisswein, zwei Flaschen und rings um mich versinkt schon ein vertautes Zimmer. Was auch immer ich bin, Japanerin oder vielleicht Harpye, oder sechs Jahre alt ich werde kein Übergang, und leide übergehe den Gang nichts wird übergangen zum sein. Was auch immer wohin führt das alles? Zum grauenvollen Morgengrauen, dem Kater und der Melanie, der schwarz völlig egal ist trotz des Namens. Langen und bangen in schwebender Pein. Wir sagten Gedichte auf an diesem Abend meine Mutter glänzte, wie soll man da mithalten trotz des geringen Alters?
Und die Musik des abends war Iron Maiden, der Wein Muskat. Die Leserin dieses Beitrages wundert sich weil er nicht rund geschlossen witzig oder feinsinnig ist. Ich habe Lust zu schreiben, wer liest ist egal, und Sinn sollen die Sinnlichen suchen, ich habe ihn nicht. Ich habe nur meinen Begleiter den Fluß. Er war ruhig , Wildgänse und Geschichten von der Flut und Brombeeren die so süß an unereeichbaren Stellen wachsen. Heute breitete sich der Neckar aus, erfreute mich glänzend und auch das wegmassieren einer Spannung an der griechischen Tragödie. Sie sucht einen Manager für Umzüge, ich bin nicht bereit. Wer ist das schon, das Weib soll selbständig werden, dabei ist Hilfe unerwünscht, als würde man für die Jungfräulichkeit ficken... Ich habe es aufgegeben und könnte Bücher darüber schreiben was nicht hilft, Anleitung zum verhinderten Umzug. Morgen ist für Griechen Ostern, wenn ich Zeit habe gehe ich hin und hin und wieder erfreut mich die Tatsache, dass ich nicht zufrieden bin. Tausche Glück gegen Inspiration so leicht ist das.

Wiederentdeckt




Meine grüne Mutter brachte den Garten zum blühen. Die Paprikanüssn, die eigentlich Rapunzel heißen sind gelb explodiert. Das Wachsen der Pflanzen kann man fast hören. Auch die Birke, die früher durch das Dach des Hühnerstalls wuchs hat neues Leben. Nur der Flieder fehlt mit, er ist nicht mehr. Mein Kater ist da, wirklich der meiner Schwester, meiner ist nur Muskelkater. Es wundert mich, dass sie (die Mutter) es schafft ein so kleines dunkles Stück Erde in einen urwaldähnlichen Zustand zu versetzen. So wie mein Vater dieses über hundertjährige Haus am Zusammenbrechen hindert. Alles ist klein und gemütlich aber dunkel.

Ich sah gestern Charlie und die Schokoladenfabrik, und nun Schwester halt dich fest: Der Autor war Roald Dahl! Und das dürfte dich beruhigen, es gelang mir dadurch unseren Vater aufzuheitern, dass ich den Film genoß. Heute gibt es griechische Tragödie, die mit ein wenig Samos hoffentlich nicht verdorben wird.
Und abschließend noch eine Frage in die Leere des Sprawl: Kennt jemand den Vorleser von Schlink?

Donnerstag, April 20, 2006

Lyrisches Ich schreibt

Wegsehen wer keine barocken Ergüsse mag.

Die chlorgebleichten Augen müde vom Neckar meine Hände warm und kalt. Zu dünn bin ich, zerbreche an dem unausgewogenen Hormonchaos. Vier Kilo entfernt nur die Zufriedenheit. Man spricht mich darauf an, Haut und Knochen, sei ich gewogen und für zu leicht befunden. Es müsste mir schlecht gehen, der Körper schmerzt jedenfalls, ist aber zu weit entfernt. Die wirren Gedanken beruhigen sich nicht, haben Angst vor dem Abgrund der unweigerlich auf die Ruhe folgt. Das sterben im Schlaf, die Leere.
Flimmern im Geist, wenn die Außenwelt einbricht und besessen bin ich wo ist Kändler wenn man ihn braucht. Doch das Eisvögelchen rettet mich ich fand sie wieder. Es musste Zweige brechen um ein Nest zu bauen, lebt nicht mehr in seiner Höhle- Meine Nova verbrannt ist deine Sternenfreundschaft, wie das eben mit Leidenschaften so ist. Für dich wiegt das schwerer, doch du hast noch Netz und doppelten Boden. Gut, Zweige zu brechen, es ist Frühling die Bergstrasse knospt und wartet auf Japaner. Und ich denke an Sylvia Plath. Die vielleicht Japanerin ist. Also finde "ich" "mich" wieder das abgelehnte verachtete Gerippe unserer Kultur. Redukt. Finde es ruft das Eisvögelchen und hat recht, ich hatte es verloren irgendwo in den Weinbergen jenseits der Achtung. Sitze in dem Zimmer in dem ich 18 Jahre verschlief und wundere mich wie wenig älter es scheint, gerade mal 6 Jahre alt das "ich". Egal ich kenne das alles. Hesiods goldenes Zeitalter ist weit entfernt, es gibt nichts neues unter der Sonne. Ich werde aufhören zu rauchen, den fahlen Aschegeschmack begraben, noch wenige Wochen.
Gestern saß ich noch auf dem schönsten Platz Darmstadts, der die binären Oppositionen überhaupt total toll und echt klasse voll cool symbolisiert. Aber ich schreibe und beschreibe nichts davon, sonst macht ihn mir noch jemand streitig. Ich frönte dem Schreiben, die Macht war mit mir.
Springe in Gedanken Seil tanze Ringelreihen, und sehne mich nach Neologismen die das blonde Köpfchen suchen. Also finde mich gefälligst Muse! Man soll sie nicht zwingen, ich kann warten.

Dienstag, April 18, 2006

Frühling lässt sein blaues Band...



Kein Frühchen dieser Frühling! Es war ein schöner Frühlingstag, ich hätte es besser wissen sollen und daheim bleiben. Der geneigte Leser dieses Blogs wird sich erinnern, dass die Sonne meine Laune, nicht aber mein Glück fördert.
Mit einer Kugel Schokoeis lies ich mich nach dem Einkauf zu einem Pfauenauge auf die Wiese nieder und versuchte im Geist den Fischer von Schiller aufzusagen. Da brach das jüngste Gericht in Form dreier räudiger Hunde über mich herein. Ich hasse Hunde, blöde sabberne charakterlose Drecksviecher, nur da um das Ego ihrer Herrchen zu pushen. Nachdem sie mein weißes Oberteil beschmutzt hatten machten sie sich über mein Eis her. Ich wartete schon innerlich auf das "die machen nichts" der erziehungsunwilligen Herrchen. Stattdessen hörte ich ein klägliches "Tyson hiiier". Es war mir nicht möglich herauszufinden welcher der Höllenhunde Tyson war, er reagierte nicht. Ich schätze es war der Boxer, könnte allerdings auch der Dobermann gewesen sein, der in diesem Augenblick versuchte ein Stück Kuchen an sich zu reissen. Also lachte ich befreit, und freute mich als sich die Bulldogge in meine brennende Zigarette verbiß und schmerzhaft aufjaulte. Das brachte die Hundeeltern auf den Plan, die jetzt den Hunden erklärten "Ihr sollt miteinander spielen, lasst die Frau in Ruhe." Dieser Erklärungsversuch verstärkte meine Erheiterung umso mehr da er in einer Art Babysprache vorgetragen wurde. Der Dobermann hatte mittlerweile von meinem Bein abgelassen, er musste mal, also pinkelte er in meinen improvisierten Aschenbecher. Das hilflose "Tut uns sehr leid" der Herrchen quittierte ich mit einem gutgelaunten "Macht nichts, ich wollte sowiso gerade gehen". Warum ich so ruhig blieb wundert mich nicht. Gestern kam ein geschätzter Kollege aus dem Urlaub zurück, jetzt habe ich zwei Tage frei, und außerdem ist Frühling.

Mittwoch, April 12, 2006

Musik mit Unterbrechung

Es ist lange her, dass ich mir die letzte CD kaufte, aber mit etwas Ostergeld in der Tasche dachte ich fröne ich mal der Verschwendungssucht. Nach Feierabend kaufte ich mir also eine CD. Ich tankte noch schnell und bemerkte dabei, dass ich die Zigaretten meiner Kollegin eingesteckt hatte. Also wieder zurück, Zigaretten abgeben, und meine Vorfreude etwas schüren. Ich liebe Inszenierungen, es war ein schöner Frühlingstag, die Sonne lachte also wartete ich bis zur Autobahn, um die ersten Klänge der CD auch perfekt genießen zu können. Das erste Lied kannte ich schon, ließ es auf mich wirken, in Hochstimmung, kleine fluffige Wölkchen durchkreuzen ab und an das frühlingsblau des Himmels. Ich wartete auf mein Lieblingslied und zündete mir eine Zigarette an. Ich hörte Swing und wunderte daher nur wenig, dass die CD ab und an von kratzigen Geräuschen untermalt wurde. Vielleicht wollte die Künstlerin dem Ganzen den Anschein geben es würde auf einem alten Grammophon abgespielt. Verschroben genug war sie dafür. Ich wiegte mich in Swing und Sicherheit. Da passierte es, ich fuhr über einen Hubbel, die Musik auch, die Bässe waren weg. Blächern leierte ein dünnes Stimmchen zu grauenvoll verzerrt wirkendem Geigengedudel. Die Sonne lachte noch immer. Diesmal lachte sie mich aus. So ist das mit den perfekten Momenten zwingt man sie verlieren sie die Geduld. Ich war erbost. Das dünne Stimmchen leierte mein Lieblingslied, was mich noch mehr in Rage brachte. Ich schaltete den CD Player aus und ein, veränderte die Bass- Einstellung, nichts. Meine Mutter würde mich als Benzeniggl bezeichnen, wenn sie mich sähe, tut sie aber nicht. Sie ist nicht da, niemand ist da um mal am Kabel der Box zu wackeln. Ich sitze im Auto, noch 45 min Fahrt, und das Stimmchen zerrt an meinen Nerven. Etwas muss passieren. Die Schlaglöcher ! durchzuckt mich ein Hoffnungsschimmer. Noch etwa 15 km, dann kommt die bescheuerte Ausfahrt in die ich immer sehr spät abbiege wegen der Schlaglöcher, die seit Anbeginn der Zeit existieren. (die Strasse wird erst repariert, wenn der Aufschwung kommt also nicht in den nächsten zwanzig Jahren) Eine Ewigkeit von 15km lausche ich gereizt der scheppernden Stimme. Da kommt sie, die Strasse der Erlösung, ich warte auf das erste Schlagloch, es ist-
nicht da, repariert, weg.
Verdammte Idioten, in ihrer grenzenlosen Verschwendungssucht dachten sie wohl, ein schöner Frühlingsmorgen, reparieren wir doch die Ausfahrt, der nächte Aufschwung kommt bestimmt. Die Musik habe ich ausgemacht und gedacht das mit dem kollektiven Unbewussten stimmt doch, zumindest an einem schönen Frühlingstag.

Sonntag, April 09, 2006

PMS?!?

Sosehr ich mich gegen die Reduktion auf das Körperliche wehre, so bin ich doch versucht diese Ausrede gelten zu lassen. In Zukunft werde ich nicht mehr vor oder während meiner Tage auf Konfrontationskurs gehen. Warum fragt sich der geneigte Leser. Nun das bedarf näherer Ausführungen:
Es begab sich zu einer Zeit, da war die Schreiberin dieses Blogs unzufrieden mit der Arbeitsweise ihrer geschätzten Kollegen. Diese ließen es nicht an Sadismus mangeln, und so beschloß das aufgeklärte Mädchen den Bitten seines Chefs nachzukommen und ihre Meinung frei im Rahmen des Teams zu äußern. Dieser hatte sie aufgefordert sich mehr einzubringen, was sie zu der zurückhaltenden Bemerkung veranlasste, dies könnte zu wenig Freude seinerseits führen. Nun gut, es begab sich also dass das gute Kind voller Idealismus, die Beschwerde und Wünsche im Team vortrug. Im Team regte sich Widerspruch- und hier kommt das PMS zum tragen...
Das Mädchen vergaß alle Pläne und diplomatischen Vorgehensweisen, und ereiferte sich die Methoden der Kollegen mit 1984 zu vergleichen, und sich auf die Seite der unruhestiftenden Klienten zu schlagen. Der Patriarch, verließ den Raum und zählte um sich zu beruhigen bis tausendneunhundertvierundachtzig. Er brach die Diskussion aufgrund eines Formfehlers des Mädchens ab. Diese hatte das Thema unter "Sonstiges" eingetragen, was nicht diskutiert werden dürfe. Oh holde Hilflosigkeit angesichts der Naturgewalten.
Nach dem Konsum eines Schokoladeneclairs, dem Gespräch mit bester Freundin und Schwester und etwas Scotch sieht die Welt mittlerweile anders aus. Die Frage warum ich unfähig zu Diplomatie bin beantworte ich mit einem lapidaren PMS und widme mich wieder meinen Plänen zur Verbesserung meines Jobs. Denn es ist mindestens genauso schön die Schuld auf seelenlose Hormone zu schieben, wie eine unliebsame Diskussion wegen eines Formfehlers zu beenden.

Mittwoch, April 05, 2006

Grau



Ist alle Theorie sagt man, es soll bedeuten dass sich die Realität weigert in ein Schema zu passen, frei von Beschreibung ist. Grau ist alle Realität sage ich euch, grau ist der Alltag, der tägliche Widerspruch zwischen Intelligenz und Stumpfsinn. Bunt heiße ich mir Forschung und Lehre, Gedankengerüste die oft nicht funktionieren, aber so voll von Menschlichkeit sind. Ein Einzelner ist mir lieber als die Gruppe. Ein Einzelner denkt, die Gruppe nicht, ist ein brodelner Sumpf, der schnell dummes, böses gebären kann. Ich sage euch zieht euch zurück und denkt. Handelt besonnen in euch versenkt, was kümmert euch der gestrige Tag, bleibt im Jetzt. Was sind schon Kränkungen und Eifersucht, angesichts der Fülle in euch prallen sie ab. Was hindert euch daran zu glauben eure Ziele seien bereits erreicht, was hindert euch daran zu vertrauen, aufzuhören zu kämpfen. Ich sage euch tut als ob. Denkt, hanndelt und lebt als wäre der Tag schon gekommen, als wäret ihr unter Freunden.
Im Abgrund hinter euren Augen erkenne ich die Angst, die euch beherrscht, Angst die Kontrolle zu verlieren. Ich sage ihr habt bereits die Kontrolle verloren, nicht über die Anderen, über euch selbst. Hört auf zu reagieren, hört auf zu glauben ihr kennt die Anderen. Ihr kennt nichts, nicht einmal euch selbst. Ihr seid Halbe, zwischen dem Gestern und Morgen leugnet ihr das Jetzt.
Ein Gefängnis habt ihr euch geschaffen, angefüllt mit Normen und Regeln, mit Ideen die es grau werden lassen. Wenn..Dann. Nicht vergessen zu gratulieren, zu grüßen, zu spielen ihr wüsstet worum sich diese leeren Phrasen drehen. Grau ist die Realität. Die Theorie vergisst nicht, sie kennt den Sinn der Phrasen, und ist nicht Voreingenommen, nur oft zu spät. Die Philosophische Grundlage der Theorien habt ihr vergessen, verdrängt, nur ihre Starre übernommen, die Macht des Wenn...dann lacht euch an. Grau ist alle Theorie sagt ihr, wenn sie versagt. Grau ist die Realität, wenn sie den Sinn vergisst sage ich.

Sonntag, April 02, 2006

Kismet



Das Schicksal will nicht, dass ich zum Painball (Gothic- Event) gehe! Seit ewiger Zeit will ich da hin. Und jedesmal, wenn ich kurz davor bin es mir leisten zu können, jemanden überredet zu haben, eine Mitfahrgelegenheit habe...
Selbst wenn es mir gelungen wäre mein Auto zu reparieren, was gestern partiell geschah, wäre da immernoch mein ungehorsamer Körper und der ängstliche Partner. Ich begrabe also hiermit das Thema : Rest in Peace.
Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass da (end eh`) nur alternde Möchtegern Doms rumhängen, und die Musik (end eh`) schlecht wäre.
Das Mädchen, das mir das lustige end eh´geschenkt hat (was meiner Meinung nach sowieso, der Meinung meines Geliebten folgend eine Bekräftigung darstellt) ist gerade in Kopenhagen auf einer Fortbildung. Ja denke ich, nachdem sie ganze 30 Stunden die Woche arbeitet den Studientag mitinbegriffen (1 ganzer Tag pro Woche), und die Schulferien frei hat ist es doch nur natürlich nach 16 Krankheitstagen eine Woche Fortbildung dranzuhängen...
Die Eifersucht der Protagonistin wird dadurch verstärkt, dass die Dame bereits während des Studiums in der Lage war sich durchzumogeln, und sich trotzdem zu beschweren. So auch diesmal, über ihre Anleiterin, die total unprofessionell ist. Das mag auch angehen, nur wie oft sieht sie die Dame denn? Ein bis zwei mal die Woche.
Was eine tolle Überleitung zum nächten Thema ist: Mein Anleiter.
Er gestaltet zwar die Dienstpläne so, dass er kaum in Verlegenheit gerät mit mir zu arbeiten, trotzdem werde ich in Kürze dieses Vergnügen haben. Das freut mich umso mehr als ich bereits Vorgestern von ihm angemotzt würde, weil ich eigenmächtig einen Kasten aufstellte in den jeder Vorschläge zur Verbesserung des Gruppengeschehens werfen kann. Ich erkläre kurz die Dreistigkeit dieses Vorhabens. Solcherlei Vorschläge können bei Gruppenabenden vorgebracht werden, was seltsamerweise nie passiert. Eigenmächtig stellte ich also den Kasten auf, ohne das vorher im Team zu besprechen. Hey, ohne es im Team zu besprechen, das tun Soz.Päds doch so gerne - Besprechen. Da betrog ich doch glatt meine Kollegen um drei Minuten sinnlose Diskussion. Natürlich weiß ich was sie gesagt hätten: "Nette Idee, haben wir schon ausprobiert, führte aber zu nichts." oder:" Glaubst du im Ernst, da würde etwas sinnvolles rauskommen, wir haben doch den Gruppenrat." Ich genieße das Gefühl völlig geknebelt zu arbeiten, jeden Furz überprüfen zu lassen. Für mich ist das total einfach im Team zu arbeiten, schließlich arbeitete ich ein Jahr völlig selbständig als Deutsch- Lehrerin für Migrantinnen. Die Lehrpläne für meine Studieneingangsgruppe, die ich gleichberechtigt mit einer Dozentin eineinhalb Jahre erarbeitete gaben meiner Kreativität natürlich ebenfalls genauso wenig Raum wie das Praktikantin sein in der wundervollen Wohngruppe. Sie befindet sich im Kontrolland, ganz in der Nähe von Unselbständigstadt. Ja genau mein Anleiter heißt Angst. Und Vertrauen ist definiert als neurotische Angewohnheit durchgeknallter Möchtegernpädagogen. Was dort nicht verstanden wird sind Unterschiede. Irgendwie Kommunistisch, sollte mir eigentlich gefallen, tut es aber nicht. Pervertierte Gleichmachung, Verhaltenstherapie, wie die Reflektionsbögen an stalinistische Selbstkritik erinnern... Was noch nicht ankam, wenn Vertrauen missbraucht wird schneidet der Klient sich ins eigene Fleisch, dann ist das nicht das Problem des SozPäds sondern seines. Warum die Angst vor der Freiheit? Warum persönlich nehmen, was nur ein jugendliches Austesten ist? Autonomie finden sie bei uns nicht, aber putzen, das können sie perfekt wenn wir sie entlassen. Warum ich dort gelandet bin? Letztlich ist das wie die unmöglichkeit den Painball zu besuchen: Schicksal