Freitag, April 21, 2006

Wiederentdeckt




Meine grüne Mutter brachte den Garten zum blühen. Die Paprikanüssn, die eigentlich Rapunzel heißen sind gelb explodiert. Das Wachsen der Pflanzen kann man fast hören. Auch die Birke, die früher durch das Dach des Hühnerstalls wuchs hat neues Leben. Nur der Flieder fehlt mit, er ist nicht mehr. Mein Kater ist da, wirklich der meiner Schwester, meiner ist nur Muskelkater. Es wundert mich, dass sie (die Mutter) es schafft ein so kleines dunkles Stück Erde in einen urwaldähnlichen Zustand zu versetzen. So wie mein Vater dieses über hundertjährige Haus am Zusammenbrechen hindert. Alles ist klein und gemütlich aber dunkel.

Ich sah gestern Charlie und die Schokoladenfabrik, und nun Schwester halt dich fest: Der Autor war Roald Dahl! Und das dürfte dich beruhigen, es gelang mir dadurch unseren Vater aufzuheitern, dass ich den Film genoß. Heute gibt es griechische Tragödie, die mit ein wenig Samos hoffentlich nicht verdorben wird.
Und abschließend noch eine Frage in die Leere des Sprawl: Kennt jemand den Vorleser von Schlink?

2 Kommentare:

Nemesis hat gesagt…

Calla, deine Grabblume steht zum Verkauf, und Nenad an der Kasse. Das Leben ist unter mir explodiert, im Garten lachen Schwester und Mutter. Ein Ranunkel munkelt die Hummel in den Garten der Lüste, da muß kein Bischof sterben am Gift. Mutter nennt das obszön wie die Geschlechtsorgane der Pflanzen so offen ausgebreitet vor aller Augen und Nasen, die Pflanzen haben uns etwas voraus. Ein Tropfen der Moment die Zeit ein Fluß, und der Einfluß auf mich ungebrochen, wie die Blüten in Mutters Garten. Die Schildkröte wandert frei umher, als könne sie nicht im Teich versinken, ertrinken in der Zeit, sie wird mich überleben, das kleine Ding, wenn sie aufpasst. Und befruchtet hast du mich ganz Schaubisch als wären wir im Internat, wo er war und das ist dort normal, nicht anderswo. Törless nicht Basini, meine Verwirrtheit über irrationale Zahlen hält an, Brücken und Veränderung!

Nemesis hat gesagt…

Adam ist eifersüchtig auf die Schildkröte, frisst ihr Futter mit Todesverachtung und setzt sich auf ihren Kopf. Verscheucht beißt er vor Wut in den Feigenbusch und frisst Kartoffelschalen. Der Vater siebt den Kompost und findet Knochen, Kiefer die von Kindern stammen könnten, Karpfengebisse und Hammelbeine möchten wir glauben. Eva schenkt mir vierblättrige Kleebläter, eine Gabe sie zu sehen geerbt von der Großmutter. Und ich denke an das blaue Pferd wo "zwischen hingeworfenen gab ich mich" aufblitzt. Staune über das felsengleiche der Eva. Erinnerungen an festgefrorene Wildschweinköpfe im Wascbecken, die trotz des Besuchs nicht weggemeißelt werden konnten. Und das ist für heute alles liebste Muse ich danke dir.