Es ist lange her, dass ich mir die letzte CD kaufte, aber mit etwas Ostergeld in der Tasche dachte ich fröne ich mal der Verschwendungssucht. Nach Feierabend kaufte ich mir also eine CD. Ich tankte noch schnell und bemerkte dabei, dass ich die Zigaretten meiner Kollegin eingesteckt hatte. Also wieder zurück, Zigaretten abgeben, und meine Vorfreude etwas schüren. Ich liebe Inszenierungen, es war ein schöner Frühlingstag, die Sonne lachte also wartete ich bis zur Autobahn, um die ersten Klänge der CD auch perfekt genießen zu können. Das erste Lied kannte ich schon, ließ es auf mich wirken, in Hochstimmung, kleine fluffige Wölkchen durchkreuzen ab und an das frühlingsblau des Himmels. Ich wartete auf mein Lieblingslied und zündete mir eine Zigarette an. Ich hörte Swing und wunderte daher nur wenig, dass die CD ab und an von kratzigen Geräuschen untermalt wurde. Vielleicht wollte die Künstlerin dem Ganzen den Anschein geben es würde auf einem alten Grammophon abgespielt. Verschroben genug war sie dafür. Ich wiegte mich in Swing und Sicherheit. Da passierte es, ich fuhr über einen Hubbel, die Musik auch, die Bässe waren weg. Blächern leierte ein dünnes Stimmchen zu grauenvoll verzerrt wirkendem Geigengedudel. Die Sonne lachte noch immer. Diesmal lachte sie mich aus. So ist das mit den perfekten Momenten zwingt man sie verlieren sie die Geduld. Ich war erbost. Das dünne Stimmchen leierte mein Lieblingslied, was mich noch mehr in Rage brachte. Ich schaltete den CD Player aus und ein, veränderte die Bass- Einstellung, nichts. Meine Mutter würde mich als Benzeniggl bezeichnen, wenn sie mich sähe, tut sie aber nicht. Sie ist nicht da, niemand ist da um mal am Kabel der Box zu wackeln. Ich sitze im Auto, noch 45 min Fahrt, und das Stimmchen zerrt an meinen Nerven. Etwas muss passieren. Die Schlaglöcher ! durchzuckt mich ein Hoffnungsschimmer. Noch etwa 15 km, dann kommt die bescheuerte Ausfahrt in die ich immer sehr spät abbiege wegen der Schlaglöcher, die seit Anbeginn der Zeit existieren. (die Strasse wird erst repariert, wenn der Aufschwung kommt also nicht in den nächsten zwanzig Jahren) Eine Ewigkeit von 15km lausche ich gereizt der scheppernden Stimme. Da kommt sie, die Strasse der Erlösung, ich warte auf das erste Schlagloch, es ist-
nicht da, repariert, weg.
Verdammte Idioten, in ihrer grenzenlosen Verschwendungssucht dachten sie wohl, ein schöner Frühlingsmorgen, reparieren wir doch die Ausfahrt, der nächte Aufschwung kommt bestimmt. Die Musik habe ich ausgemacht und gedacht das mit dem kollektiven Unbewussten stimmt doch, zumindest an einem schönen Frühlingstag.
Mittwoch, April 12, 2006
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