Sonntag, April 23, 2006

Ostern

Ein griechisches Fest, das Kommen und Gehen ungezwungen. Und die Tradition fordert sogar ein Gedränge um die Gunst das Osterlicht vom Pfarrer zu erlangen. Feuerwerk und Weihrauch eine blumige Rede vom Oberhaupt der Kirche, aber auch Schimpfen des Pfarrers. Wie eine Familie kamen sie mir vor, das ständige Bekreuzigen und der Prunk der Kirche taten dem keinen Abbruch. Zwischen den Ikonen umgeben von Blattgold stand ich brav gekleidet und erstaunt vor so viel Lockerheit. Ob das ungezwungene Ausschimpfen der Gemeinde seitens des Pfarrers auch aufgrund der Tatsache so geschah, dass es kein Zölibat gibt. Er sprach wie mit ungezogenen Kindern, die darum wissen und sich lachend nicht darum scheren. Den Trotz bezahlend mit Angst, gegen die es aber eine Flut an Bräuchen und Talismanen gibt. Ein Feuerwerk zum Anfang des Kirchenjahres und so blieb ich nur bis zum Christos Anesti oder wie man das schreibt, um dann müde ins Bett zu sinken.



Melanie traf ich davor, soviele Neuigkeiten und das Dorfleben ist frivoler und verworrener als man denkt. Es tat gut die Stimme der Vernunft mal wieder zu treffen. Alles fügt sich zur Zeit in ihrem Leben, nur leichte Ärgernisse trüben den Blick dafür. Sie hat, wie so viele Studenten das Vergnügen eines unterbezahten Drecksjobs gehabt. Wer kennt das nicht, von unterbelichteten Versagern gesagt zu bekommen was man tun soll, und wegen Nichtigkeiten angemotzt zu werden. Doch in ihrem Fall handelte es sich zudem um tätowierte schwitzende Versager, die ihr den Job noch nicht mal richtig erklärten, und sich über ein Arbeitstempo beschwerten, das sie selbst nicht einhalten konnten. Neben mir gerade Jugendliche, die nicht in der Lage sind sich eine e-mail Adresse einzurichten bzw. die musikaklische Mischung aus einem Ballerspiel und russischem Dance Floor. Mein Kollege hat recht, in meinem früheren Leben muß ich Marquis de Sade gewesen sein.






In diesem Sinne Frohe Ostern wünscht Motte

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