Freitag, November 24, 2006

Ich weiß nicht was soll das bedeuten...

dass ich so traurig bin lala. Also zur allgemeinen Erheiterung wieder eine Geschichte über ein Haushaltsgerät. Diesmal keine Waschmaschine. Es war einmal eine Spüle, zu ihrer Zeit ein modisches prächtiges Ding das jeder haben wollte und bewunderte. Viele hatten Spülen aus Stein oder Keramik, diese Spüle war etwas Besonderes, sie glänzte und strahlte denn sie war aus Kupfer. Sie lebte bei einer netten reichen Familie wurde vom Hausmädchen mit Liebe gewienert und gepflegt. So strahlte sie über einige Jahre- Bis die Familie sie verstiess. Ihren Platz nahm eine Edelstahlspüle ein, sie wurde an das Dienstmädchen verschenkt. Aber die Spüle war bescheiden, sie wusste sie hätte es schlechter treffen können. Das Dienstmädchen putzte sie mit geschickten Händen, und die Jahre gingen ins Land. Als das Dienstmädchen heiratete hatte die Spüle ausgedient. Sie wurde aus dem Tisch gerissen und auf den Dachboden verbannt. Dort vermoderte sie und wurde verbittert. Die undankbaren Menschen sie ließen zu dass Mäuse in ihr wohnten, und der Glanz wich allmählich dem Grünspan. Da kam die Urenkelin des Dienstmädchens und putzte das arme Wesen, bis es strahlte, sie trug es nach Hause und baute es in ihre hübsche Küche ein. Aber es hat die Jahre der Gefangenschaft auf dem Dachboden nicht vergessen. Es rächt sich an der Tochter seiner einstigen Herrin. Nur ein wenig Feuchtigkeit und die Spüle entwickelt sofort Grünspan. Ein Tropfen genügt. Und nun frage ich euch, warum muss ich mich damit rumschlagen? Ich bin doch nur die Mitbewohnerin verdammt ich hab mit der Sache doch garnix zu tun!

Mittwoch, November 22, 2006

Zeiteinteilung fehlgeschlagen

Wer spricht von Tagen, Wochen Monaten? Was sind Jahreszeiten? Völlig überholt. So sitze ich hier in der kalten Raucherwohnung und wundere mich Momoartig wo die grauen Männer mit der Zeit hin sind...
Sie ist in Luft aufgelöst. Der Schlaf auf Matratzen luftigerweise gibt mir den Bezug zum Körper zurück- Schmerz. Und wenn ich vergangenes hier ordne brauche ich einen Dienstplan auf den Knien, weil ich den Bezug zum Tag verloren habe. Nach einer Nachtschicht zähle ich immer aus Versehen zwei statt einem Tag, und die Ortswechsel tun ihr Übriges dazu. So beschweren sich Familie und Freunde- zurecht. Ich würde mich auch beschweren hätte ich sie noch alle beisammen- meine Tage. Und ja auch diese kommen, ein Rhythmus der auf Medis wenigstens regelmässig kommt. Und auch mit ihnen die lustige PMS die mich zum geifernden Monster macht, da können diejenigen froh sein, die mich so selten sehen.
Viel Geschrieben und gemotzt nun zur Struktur: Ich fange mit dem Tagesnächtebrei am besten Freitag an. Es war Freitag als ich zur Tagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialarbeit fuhr. Eine kleine Notlüge schaufelte mir den Tag vorher frei... war es Donnerstag ja- ich denke da kam ich von der nicht schlafenden Nachtschicht schrieb in morgendlichem Wahn nach Chauffeurdiensten für die Mitbewohnerin Bewerbungen, fälschte einen Studentenausweis (140 euro gespart) putzte die lägendäre Spüle die Wasser mit Grünspan belohnt schlief nicht und kam halbtot bei Ronnie an. Ich hatte höllische Halsschmerzen. Ich habe keinerlei Erinnerungen mehr, also ist es möglich dass ich dort entweder a) Sex hatte der echt gut war oder b) geschlafen habe (Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 50% für beide Optionen). Also beginne ich Freitag als ich nach Würzburg chauffiert wurde hypernervös wegen gefälschtem Studiausweis, wegen vergessenem Handy und anderem. Dort aß ich die schlechtesten Calamares der westlichen Hemisphere oder sollte ich sagen in Fett getränkte Pappe mit Gummi? Wir fragten nach Möglichkeiten nachts tanzen zu gehen. Wobei wie immer der holde Mann sich eingehend mit weiblichen Ladeninhaberinnen unterhielt. (In Karlsruhe rollen die ihm den roten Teppich aus begrüssen ihn mit Namen, nicht ohne vorher verschämt seine Füße mit einem hingehauchten Kuss zu bedenken). Soweit ging es hier noch nicht. Gottseidank. Die Tagung war dann toll, viele wichtige Menschen (Heiko Kleve, Heiko Kleve, Mühlum, Engelke, Sommerfeld, Wilken, hatte ich Heiko Kleve erwähnt?) die wissen dass sie wichtig sind, Input für meine Promotion, schlechtes Essen. Also völlig angestrengt nach sechs wissenschaftlichen Vorträgen ohne Raucherpause zurück ins Hotel. Dort ein ausgeruhter Schöner der den ganzen Tag im Bett ferngesehen hat und feiern gehen will. Jetzt bin ich sicher, ich hatte Sex aber auch ich bin eingeschlafen. Mein schlechtes Gewissen weckt mich kurz vor zwölf. Verdammt wir wollten doch weggehen, warum hast du mich nicht geweckt?----------------Exkurs-------------------- Die Frage warum hast du mich nicht geweckt hat im Simonismus grosse Tradition und wird meist mit einer der folgenden Antworten bedacht: 1) Ich habs probiert, aber du hast ziemlich sauer reagiert da hab ichs gelassen. 2) Du hast mich getreten und wüst beschimpft. 3) Oh du hast geschlafen heisst das ich kann den Exorzisten wieder abbestellen?
Es war zum Glück ein Fall der ersten Kategorie. Also in die Stadt zum Fast Food reinschaufeln und mit dem Taxi in die von den Würzburgern angepriesene Disko. Fur Ronnie war sie natürlich Scheisse weil die Musik und überhaupt... Man kennt es, aber lustigerweise hat er sich dann betrunken- war nur leicht angeheitert aber ich erkenne nun, dass er unenthemmt ein zurückhaltender Mensch ist. Hätte mich auch amüsiert, wenn ich nicht am nächsten Tag nochmal sechs Vorträge hätte hören müssen also begann ich etwa gegen drei die Einleitung des Lass uns gehen Gepienses das nach einer Stunde dann anschlug. Also im Hotel dann Sex und Schlaf der nach drei wenig erholsamen Stunden endete. Wieder Tagung tatsächlich war ich hochkonzentriert- dafür dämmerte ich in einem Zustand des Wahnsinns auf der Heimfahrt. Mit Kaffee aufgepeppt fuhr mich Ronnie dann zu meinem Auto nach Landau. Nicht ohne vorher seine liebreizende Exfreundin abzuholen und den Typ mit dem Schwanz in Milch (man erinnert sich). Die Rückfahrt verlief ein wenig manisch- depressiv im minutenschnellen Wechsel. Um halb zehn fiel ich ins Bett. Ich schlief bis zum freundlichen Wochenenddienst um 9:00 Uhr. Also arbeitete ich mit Chef der ausnahmsweise nett war und bekam etwa drei Stunden unruhigen Schlaf bis zum nächsten Tag. Jetzt kommt die PMS zum tragen gemischt mit der wahnsinnigen Idee das sei der geeignete Zeitpunkt mit dem Rauchen aufzuhören. Ach ja, die minderbemittelte Ablösung an diesem Tag ihres Zeichens Raucherin bekam einiges ab. Als ich mein Auto starten wollte- der geneigte Leser ahnt es bereits- Stille. Dreck, toller Tag mit dem Rauchen aufzuhören. Bei Eiseskälte lief ich durch die liebliche Kleinstadt in der ich wohne, und wunderte mich bei der Dunkelheit über reges Treiben auf den Stassen. Für mich ist 6:30 Uhr Nacht! Und ich fordere das in den Kanon der Menschenrechte aufzunehmen. Ich versuchte trotz Strassenlärms und Mitbewohnerin und Kindergarten in der Nachbarschaft zu schlafen. Ronnie besuchte mich früher weil er nett ist, ein Engel. Aber leider war ich schlecht gelaunt als er sagte seine liebreizende Ex hätte sich beschwert ich sei unhöflich- ich hätte sie nicht begrüsst. Und das obwohl ich mir die Rückfahrt über Gedanken gemacht hatte warum ich sie mit "Hi" begrüsste was garnicht meine Art ist bei Leuten die ich verachte... Ich schob es letztlich auf meine Halsschmerzen. Aber gut, ich glaube das hätte mir die Trulla auch sagen können statt zu Ronnie zu rennen sich an seinen nicht vorhandenen Rockzipfel zu hängen und über mich zu hetzen. Wer geköpft wird ist in diesem Fall der Überbringer schlechter Nachrichten. Auch deshalb weil er einen entscheidenden Fehler machte- er gab ihr recht. Aus Gründen des Jugendschutzes streiche ich die nun folgenden Szenen meiner Überreaktion. Mein unweigerlich folgendes schlechtes Gewissen deute ich in siedende Wut um, und sie erraten es. Werde die Frau so ich sie das nächste mal treffe damit bekannt machen. Nun da die Wut langsam erkaltet und zu einem Brocken zweifingerbreit unterhalb des Halses zu Hass gerinnt hoffe ich auf gutgemeinte Ratschläge wie dem Weib zu begegnen sei.
Now to something completely different: Heute hab ich selbernnn eine Batterie gewechselt!! Naja nicht ganz Eisvögelchen half mir, aber mal ehrlich sind wir nicht toll? So toll wie Heiko Kleve oder sogar besser? Ja, wir sind es! Und damit die Geschichte einen schönen Abschluss bekommt: Ich sitze in der kalten Raucherwohnung und morgen um sechs beginnt mein Dienst, ich habe wieder zuwenig Schlaf wieder zuviel zu tun und sitze stattdessen hier. Aber das Monster (666 the number of the beast) scheint bekämpft, ich rauche die Tage werden kürzer und der Liebste nimmts mit Humor. Ich beobachtete heute Wolken durch das Fenster meines Zimmers und habe einfach mal angehalten. Gut wenn das Auto nicht funktioniert, ich werde kürzertreten und mehr Wolken betrachten. Das ist mal ein Plan.