Samstag, Mai 27, 2006

Familienfeste

Der Vatergeburtstag verlief erfreulich. Gepriesen sei die Mutter voller Gnaden verlegte sie die Feier nach drinnen. Mein Auto wurde repariert, meine Tante brachte mir die Kunst des Eclairbackens bei, und auch sonst könnte man den Abend als gewinnbringend bezeichnen. Anfangs wurde sich etwas schleppend über Autos unterhalten, aber später kamen dann doch ein paar lustige Geschichten. Meine Schwester fand einen Frosch auf der Strasse, den sie zur Freude meines Cousins in den heimischen Teich entlies. Aber nun zu den Geschichten aus der Vergangenheit, wo man Kondome nur beim Herrenfriseur erhielt, und meine Tante das erste mal in einen Sexshop ging um sich welche zu kaufen. "Ach Gott bisch du naiv, was sind des alles für Gerätschafte, und wo muss des alles neigsteckt werre." Das in einer Zeit in der man Binden in Zeitungspapier eingewickelt kaufte, damit man nicht sieht was das ist. Aber es gab auch weniger Amüsantes, mehr Abstosendes was zum Besten gegeben wurde. Die Geschichte von der Freizeit beispielsweise, 4 Mädchen in einem Zimmer und nur ein Nachttopf. Randvoll und kalt, weil man dummerweise die letzte war die ihn benutzen wollte. Es kommt noch ekliger. Man stelle sich einen Donnerbalken im Winter vor, wo man tunlichst die gefrorene Spitze des Fäkalienhaufens abhacken sollte bevor man ihn benutzt. Da kamen dann noch Apotheken und Arzthelferinnengeschichten die ebenso abstoßend wie schräg waren, aber ich denke die Highlights habe ich erzählt.
Meine Schwester verlies uns gegen eins, in der Hoffnung ihr Reptil legt Eier, was das Tier wohl im Moment zu ihrer Freude auch macht. Mnemosyne denkt an Igor den Schrecklichen, ihren albernen Freund, und ich habe meinen gerade in den Zug nach Darmstadt gesetzt. Ich harre der Dinge die da kommen werden, doch befürchte sie werden nichts Gutes bringen. Zumindest in den nächsten Stunden nur meine depremierten Grosseltern, die so gerne schon gestorben wären. Eure zur Zeit irrationale und selbstzerstörerische motte. (zu nah am Licht)

11 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also für gewöhnlich hilft eine Flasche Ouzo ungemein über ein Familienfest hinweg.
EIn freudiges Wochenende wünsch ich Dir

Nemesis hat gesagt…

Wünscht wer?

Cesaras Mama Bush?

Nemesis hat gesagt…

Oder bist du etwa

Sohn Chaim Hast

Anonym hat gesagt…

Gääääääh!
(um einen kunststoffbieber zu zitieren, auch wenn dieser mehr von Pfefferminzschnaps begleitet war, und Danziger Goldwasser, welches dem Ouzo schon näher kommt)

weder des Caesaren Mutter, noch von Hast...
...aber mittlerweile wirst Du es sicher wissen...
Du sagtest doch, isch solle mal ein Kommentar hinterlassen,
hier an dieser Stelle...

Ich gestehe ein -
von großem Geist mag es nicht geprägt gewesen sein,
dennoch gilt der Wunsch weiter,
dass es Dir gelingt,
Freude an Deinem Wochenende zu verspüren.

Nemesis hat gesagt…

Also doch Sohn Chaim Hast ein Anagramm, mein Soldat. Ich hörte die Aufführung lief gut, das freut mich. Was macht die Liebe? Liegt sie brach und öd? Das warten auf Veränderung dauert an!

Anonym hat gesagt…

Also doch ein Annagramm,
die waren noch niemals meine Stärke.
Doch nehme ich einmal den Namen an,
jetzt wo ich ihn erkenne.
Ja - die letze Runde lief wahrlich gut, selbst des Königs Tochter lief durch die reihen der Soldaten und schlug mit ihren Händen auf die die Kämpfer im vorbeilaufen.
Schöne zwei Wochen - Portionierte Freune, um aus einem cineastischen Erlebniss zu zitieren, auch wenn Nachtreffen und derartiges geplant sind - es bleibt doch allein das Erlebnis.

Ja, nun wieder,
auch wenn vor einiger Zeit wiedereinmal ein Keimling aufgetaucht ist - ein etwas seltsamer vielleicht.
Nun - eine längere Geschichte, seltsame verworrene Wege...
Es dauerte wohl beinahe ein Jahr, bis ich den kleinen Spross bemerkte, oder bereit war, ihn zu sehen, und als das zu erkennen was er war. Nun, und kaum einen Monat dauerte es, bis ich sah, dass er auf Ödland gefallen war,
ein Computerfehler, der mir das zeigte...
Das ganze begleitet vom allseits beliebten Homo Faber Effekt - zu viele Zufälle, noch gestern wieder einer..
Da steht das Schicksal, und lacht einen aus...
Nun - aber Einerlei,
es war trotz alledem schön,
zu wissen, dass die alte Pumpe noch zu mehr in der lage ist,
denn nur ihre Arbeit zu verrichten, Schlag für Schlag.
Vielleicht andernorts ein wenig mehr.

Warten - Ja,
auf Veränderung - vielleicht,
nein immer - die brauche ich zum Leben,
aber vielleicht auch das Warten auf Konstanz - einen fixpunkt, den es braucht um die Welt aus den Angeln zu heben.
...jetzt kommt ersteinmal Veränderung genug,
und vielleicht in eine Konstanz,
die nur neue Stäbe liefert,
hinter denen die Welt verschwinden wird.
Aber kalt genug wird es sein, um zu warten, auszuharren, an welche Ufer einen der Strom des Lebens treiben wird...

Zuguterletzt fehlt nun noch der Ausgleich, den ein alter Ego mir geboten hatte, das am gestrigen Tage verstarb.
Tragisch nur, weil auf schnöde unspektakuläre Weise...
aber auch weil es mir wohl fehlen wird...
auch nur ein Schauplatz, in all dem Wirrwarr...

Anonym hat gesagt…

nur um mit vollem Namen aufzutauchen :-)

Nemesis hat gesagt…

Wie vermisste ich das schreiben mit dir und die einfließenden bekannten Gedichtahnungen. Im schreiben warst du schon immer am Besten, hast mich berührt vor der Zeit in der ich jetzt lebe. Ich will mehr von dir lesen! Ich erinnere mich an das Gedicht mit dem du mein steinernes Herz damals erobert hast, kannst du es noch? Ich hasse das telefonieren und freue mich auf ein Wiedersehen. Ist auch schon wieder lange her, dass wir uns sahen. Meine Eltern fahren in urlaub ich hab das Haus! Würde mich glücklich schätzen mit dir auf der Terasse zu sitzen (die du fast mit deinem Bambinomotor zerstört hättest) und Muskat zu trinken. Das Kaminzimmer ist zwar sehr verändert, aber der überklebte Abdruck deiner Hand existiert noch im Wohnzimmer. Ich bin wie immer neugierig auf den Sproß, obwohl eine erzählung am Telefon wohl zu profan wäre. Schreib mir eine mail! Nur damit ich das Ausmaß der Tragik erkenne.

Anonym hat gesagt…

Erinnerungen,
ja - ich erinnere mich daran,
auch wenn ich es selbst noch nie auswendg gekonnt habe...

Die Geschichte ist seltsam,
und ich werde schaun, was ich darüber zu schreiben vermag...
...teilweise legt sich schon wieder ein Schleier darüber...

Gerne werde ich wieder diesen alten Ort aufsuchen,
Jugenderinnerungen - verändert nun,
dennoch kräftig, so glaube ich...

...vor kurzem wagte ich wieder einen Blick in das Schwimmbad, das dort steht, wo einst ein Schloss stand - eine Bekannte war dort, beim 24h-Schwimmen, aber nicht mehr als ich vorbeischaute...
...ich hatte Ihr das Bad beschrieben, dass es einen Whirlpool hat - und dann, eine ganze Zeit später fiel mir ein, dass es nunmehr wohl an die 10 Jahre her ist, das ich dort gewesen bin...

Veränderungen...
ja, es ist schon seltsam,
- ist es nicht nur die Welt die sich verändert, sondern man selbst... und es ist oft schwer zu erkennen, um welchen Punkt sich alles bewegt, das SELBST, das bleibt ?
Manchmal fehlt die Erinnerung an den Menschen, der man noch gestern war, er erscheint fremd,
auch wenn er ein Teil des Selbst im ganzen ist...verwunderlich...

wandel und dualität...
das humankapital, eine Welt, kalt und klar - mal nah mal fern,
und dann wieder Faust,
gestern habe ich mit einem Bekannten - ein interessanter Mensch - endlich wiedereinmal über das Buch gesprochen,
will es wieder lesen,
doch muss ich mich erst verkaufen, bevor ich meinen Geist wieder mit echter Nahrung füttere,
humankapital gewinnbringend anlegen, um den Körper zu nähren, zu wäremen und zu bewegen, der den Geist in sich trägt...

wieder viele Worte,
- Andeutungen...
dieser Ort hier ruft erinnerungen Wach, schon alleine die Art, wie die Worte hier gewechselt werden, die ich schon lange Misse - ein Teil des Menschen, des Jugendlichen von einst...


doch nun wieder genug,
es werden einige weitere in der mail zu finden sein,
und es werden hoffentlich bald so manche gewechselt werden, am alten Ort in neuer Gestalt...

Nemesis hat gesagt…

Schade, dass du es nicht auswendig gelernt hast. Es existiert sicher noch in der schwarzen Truhe, ich werde suchen...
Wenn ich den Anfang lesen würde könnte ich es sicher wieder aus dem trägen Gedächtnis kramen.
Ich meine meine Eltern wären vom 11.- 17. Juni weg, weiß es aber nicht mit Bestimmtheit. Schreib die mail bevor du vergisst was geschehen ist! Verdrängst wäre wohl treffender. Ich freue mich zu entdecken wieviel vom Neuen ich identifizieren werde. Hoffe dein Blick ist vom vorübergehn der Stäbe nicht müd geworden. Wenn du feste Punkte suchst, die kann ich dir geben, habe sie aufbewahrt für dich.

Anonym hat gesagt…

hmm - er war wohl ziemlich müde, der Blick - einige Zeit...
der Spross zeigte mir auf gewisse weise, das es einen weg hindurch gibt ... auch wenn er in eine Sackgasse geführt hat...

verdrängen - vergessen -
es ist mit so vielen veränderungen verbunden - meinereiner -
veränderungen die Welt zu sehen...
und ich habe den Blick nicht mehr, für den Winkel aus dem ich die Welt in verscheidenen Stationen gesehen habe...
nundenn - ich habe geschrieben,
wohl sinds nur Bruchstücke,
teilweise im Stile wie hier,
teilweise wohl in dem des humankapitals, vielleicht ?
Du wirst ja sehen...

Es existiert sicherlich noch - ich habe es bestimmt auch noch - wie so manches aus alten Tagen...
das ich auch gut behüten werde...

... die Krähen schrein...
nur wird es nun Sommer nicht Winter: Ein gutes Zeichen ?
Ist der Frühling denn nicht die rechte Zeit zur Wanderschaft?