Freitag, September 15, 2006

Wer ist der Wolf

Da liegt er also in seinem Bett, schläft den Schlaf der Gerechten und sieht aus als könne er kein Wässerchen trüben. Und dass mir nichts schreibenswertes einfällt liegt daran, dass das alles so süßlich wie Erdbeerlikör klingt. Da sind die Pferde in ihren Koppeln, die gedungene Kirche vor den nahen Wäldern und Bauern die Dornfelder ernten, wabernde Trauben auf der Landstrasse. Wenn ich dann auf dem großen Balkon meinen Kaffee trinke fällt mir nichts ein, es ist weit und ruhig das hiersein. Wenn er dann da ist füllt sein dasein alles aus, eine ständige Aufmerksamkeit. Fesselnd, manchmal anstrengend aber immer gezwungen auf der Erde zu wandeln. Keine Höhenflüge bitte! Aber geerdet und mit dem Bauch atmend gefällt es mir, wer braucht schon Elfenbeintürme wo es schlafende Wölfe zu bestaunen gibt.

4 Kommentare:

Schahm - Kain traf Sohn hat gesagt…

Das klingt mir nicht,
als sei der Elfen-Bein-Turm wirklich verloren,
in seiner filligranen Wunder-haften
(nicht baren) Art,
sondern es wurde lediglich die wohnliche Etage des Erdgeschosses entdeckt,
welche zudem den Vorzu einer Terasse bietet, auf welcher man sich in aller Gemütsruhe dem Müßiggang widmen kann...

Der Donm hat gesagt…

;) Du schreibst einen innigen, wichtigen Beitrag hoher Gefühlskunst, und alles was mir ins Auge fällt ist "sie hat einen großen Balkon und Zeit darauf Kaffee zu trinken. Ich hingegen habe einen Balkon mit morschen Stützbalken, so dass ich jederzeit in einen Zeitungsbeitrag auf Seite 14 (lokales) verwandelt werden könnte, darf keinen Kaffe trinken da ich sonst "komisch" werde und habe nicht mal ein Luftgewehr, um damit auf Spatzen zu schießen. Und was die Zeit angeht habe ich Nachtschicht. Immer".

PS: Habe das Rezept bekommen.

Nemesis hat gesagt…

Nein, verloren ist der Elfenbeinturm nicht, ich werde noch Magisterarbeiten lesen, Konstruktivistische Soziologie erforschen... Aber nun gehe ich mich angemessen von der alten Arbeitsstelle verabschieden. Dasd nachdem ich dreimal beim Baumarkt war wegen einer Wand die mir nicht gehört und sich weigert zu erröten, obwohl gestern ein Theaterstück gegeben wurde das sogar mich erröten lies. Ich bin froh wieder aggressiv gegen Dummheit vorgehen zu können (in Form von Solarienblondienen und Aufschneidern) und mich nicht mehr verstecken zu müssen.
Ich suche noch einen Platz, aber das wird sich schon finden. Heute abend erstmal Genesis, und dann stürze ich mich in Arbeit. Wäre schön wieder mal Maracujasaft zu trinken!

Schahm - Kain traf Sohn hat gesagt…

Maracujasaft habe ich noch den einen oder anderen Behälter voll auf Lager liegen,
und würde mich auch auf einen baldigen Konsum freuen.
Grundlegend muss ich mich leider immernoch auf meinen endgültigen Abschied vom Studentenleben am Donnerstag vorbereiten,
allerdings denke (hoffe) ich, dass ich vielleicht sogar zuvor mir den einen oder andern Augenblick genehmigen könnte,
um dem altbekannten Getränk zu fröhnen.