Donnerstag, September 21, 2006

Spätsommer

Am Geruch erkannte ich dass du gegangen bist. Nein, ich bin kein Tier und du riechst auch nicht so intensiv, dass ich das Fehlen deines Geruches wahrnehmen könnte. Das Parfüm, das im Raum schwebte sagte mir, dass du dich nicht mehr in dem Knäuel aus Decken befinden konntest. An den Rändern der optischen Wahrnehmung hast du geschlafen, wie Faustkämpfer schliefen wir in den Ecken des Rings. Das Tanzen gestern führte mir vor Augen (und ich sehe selten) dass ich alt werde, nicht mehr bereit der Veränderung der Musik zu folgen. Ich werde nie einer dieser Lackschwarzen Fitnesstechnos. Aber als wir gestern in dieser ehrwürdigen Bibliothek saßen fand ich wieder zu einer anderen Clique, die sich so schnell nicht ändern wird. Schon der erste Satz ließ mich in vertrauter Weise ankommen: "Am semantischen Schicksal der Geschlechterdifferenz als einer multidiskursiv konstituierten Ordnungskategorie zeichnet sich voller Deutlichkeit jener Trend zum flexiblen Normalismus ab, der die moderne singularisierende Exklusions- Individualität, die sich durch Abgrenzung von anderen ergibt, wieder stärker in die Gesellschaft integriert." (Anette Runte, "Zwischenstufen, Häufungskurven, Drehpunkt- und Pfadmodelle" in "Infografiken, Medien Normalisierung", Hg: Gerhard, Link, Schulte- Holtey) Ist das nicht schön? Ein Slang mit den ich tatsächlich verstehe, also hätte man mir das vor zehn Jahren gesagt... ich denke ich hätte gelacht und erwiedert, dass ich niemals bereit wäre solch elitäres Geschwätz zu begreifen, das nur dazu da zu sein scheint andere auszugrenzen und Kommunikation zu erschweren. Aber wie sagt Frau Runte das so schön, schließlich hilft mir dieses Geseiere mich gerade durch meine Einzigartigkeit in eine Gesellschaft einzufügen, die aus einzigartigen Menschen besteht. Gut, ich bin jetzt nicht in dem Sinne ihr Forschungsgebiet, mit einer so eindeutigen Geschlechtszugehörigkeit, aber letztlich gilt für Soziologen dasselbe wie für Transvestiten ;) nur dass halt noch nichts darüber geschrieben wurde, über das diskursive Phänomen der Exklusion von Nicht- Soziologen durch die semantische Ausgrenzung mithilfe von ethymologisch nicht eindeutigen Ordnungskategorien der Sprache, welche a priori zur Verdeutlichung einfacher Sachverhalte mithilfe digitaler Kommunikation zur explizit exakten Ausdrucksweise verwendet wird.
Naja was ich sagen wollte, ich bin aufgestanden, zur AIDS Beratung gefahren, der test besagt ich bin HIV- negativ. Glück und Freude- ein schöner Spätsommertag, wert mit zwei Schokoladeneclairs in der Altstadt Heidelbergs versüßt zu werden. Im babylonischen Sprachgewirr ließ ich mich nieder zu Kaffee und eclairs. Überall blieb mein Auge an Stuck und Figuren hängen, mein Ohr labte sich an der französischen Sprache. Mit einer Zeitung saß ich später vor der Heiliggeistkirche- Der Spätsommer ist nett zu mir. Die freundliche Soziologin mit ihren Geschlechtertheorien nehme ich (in Buchform, ein Schelm wer anderes denkt) mit zur Ruine auf dem Berg über mir und lese in der Sonne. Wenn das Vögelchen zurückfliegt in seinen Glaspalast koche ich ihr was leckeres. So endet dieser Beitrag - vergesst nicht eure Exklusions- Individualität zu pflegen...

8 Kommentare:

Der Donm hat gesagt…

Ich gebe zu - nach 5 Wörtern habe ich abgeschalten und habe den Satz nicht verstanden. Auch wenn ich ihn gehört statt gelesen hätte ;)

Nemesis hat gesagt…

So geht das glaube ich fast jedem der noch bei Verstand ist...
Hast du was nettes praktisches lernen können bei der Fortbildung? Halt mich bitte auf dem laufenden über das Gruppengeschehen. Das wäre sehr lieb.

Anonym hat gesagt…

Hiho!

Schwesterlein, was treibst Du so und wo bist Du???
Sag mir doch wie ich Dich erreichen kann!!!

Und noch ein Wort an den Mann der so toll schreiben kann: Du vergibst Dir was, wenn Du nur Blogger antworten lässt! ;) Solltest mal ein Buch schreiben, ich kenne mindestens schon 3 Leute die es mit Freude lesen würden!

Gruß aus M. von E.

Der Donm hat gesagt…

in Kürze:

- Fobi nett, Hilfeplan kann ja doch nützlich sein, Genogramm sollte dazu, Jugendliche ordentlich beteiligen (kicher)

- Gruppe: Dein Abschiedsbrief sorgte für die von dir gewünschte Verwirrung, der DJ ist runter vom Dipi-Blick, Captain Frage aus Zi. 4 JuFlur wird zunehmend aggressiver und Herr Traurig hat trotz guter Vorbereitung ein Vorstellungsgespräch versiebt, da Allgemeinbildungstest (zog ihn runter).
Außerdem war Sardellentag. 2x ;)

Der Donm hat gesagt…

Ans Schwesterlein (ich habe eine Schwester ???)

Meintest du mich? Dann ein dickes "Danke" für das Lob. Aber dank zuckender Synapsen reicht meine Konzentration nur für Werke dieser Größenordnung ;)

Wenn du nicht mich meinstest: Ich beziehe es trotzdem mal auf mich, denn es schmeichelt meinem Bewusstsein ;)

Nemesis hat gesagt…

Gute Nachrichten also, bis auf Mr. Traurig. Ich liebe Genogramme.

@Lästerschwein, war erst beim Eisvögelchen, dann bei R. aus O. am O. Heute abend mit Schahm Kain traf Sohn im Parfum (übernachte beim Mütterlein magst ruhig sein), Mittwoch wieder Eisvögelchen mit Magisterarbeit und Schwimmbadclub. Samstag vormittag würd ich gerne die Aktion Möbel abholen starten. Bin Freitag in Darmstadt bei Regula (die noch nix von ihrem Glück weiss). Verwirrt? Ich auch.

Anonym hat gesagt…

Hallo!

@jhech`ha donm (wie spricht man das eigentlich aus???): Ja, ich meinte Dich! Kannst ruhig geschmeichelt sein :)

@Simse: Klar am Samstag, soll ich die griechische Tragödie kontaktieren?

@ganze Welt: mein erstes Reptil ist heute aus dm Ei geschlüpft!!!
Ist das nicht toll?
Ist das nicht wundervoll?
Nein?

Ubrigens, ich bin garnicht verwirrt...

Gruß an alle die Du so triffst...

E.

Der Donm hat gesagt…

Jech'ha Donm:

Dafür bracuht man ein "ch" wie in "lachen".

Iè-cha-Don-nem

Was soviel heisst wie "Der, der gerne große Mengen an gutem Essen isst und daher viel Zeit an Herden und Tellern des ehrenhaften Königs verbringt"