Dienstag, Juni 26, 2007

Arbeit

Ein Montagmorgen, Grund genug im Bett zu bleiben. Nur leider war das warme kuschelige Ding weg, also bin ich aufgewacht. Kein Kaffee- so beginnen Horrortage. Ich war zu früh wach kam eine Stunde zu früh zur Arbeit. Das heisst Montags alle Wochenend Hiobsbotschaften bearbeiten. Der leicht verwirrte Postbote fragte mich zweimal, ob ich wirklich hier arbeite (hätte ich sonst den Briefkastenschlüssel, und würde gerade die Post ausräumen?) und händigte mir die Post für den Friseursalon unter uns aus. Im Treppenhaus roch es nach verbranntem Gummi- ich dachte mir nichts dabei. Als ich dann merkte, dass es wohl einen Stromausfall gegeben hatte dachte ich immernoch nichts. Ich drehte den Wasserhahn auf um Kaffee zu machen. Es tröpfelte- nichts. OK kein Wasser. Was ist passiert. Ein Anruf bei der Vermieterin brachte die Erleuchtung. Samstag war der Keller ausgebrannt. Der nette Friseur hatte den Trockner falsch angeschlossen. Ich liebe diesen Mann. Ich war schon einmal kurz davor ihn zu verklagen, das war als er einen FRAUENEINGANG eröffnete. Frauen sollen sein Geschäft separat durch die Hintertür betreten... Jetzt brennt der gute Mann den Keller ab-
OK was sonst noch geschah: Meine Kollegin war krank, das bedeutet es mussten zwei Klassen (ausgerechnet die ständig kichernden, schreiend pubertierenden) übernommen werden. Außerdem würde der Installateur kommen, weil die Wasserrohre durchgeschmort waren. Acht Stunden nichts trinken- hat auch Vorteile wenn man nicht auf die Toilette kann. Meine Chefin war reichlich genervt angesichts meines Berichtes.
Dann meldete sich endlich der Jugendliche, der seit einer Woche verschwunden war. Mein Lieblingsschüler... er schmeisst die Ausbildung hin. Er will lieber Schreiner werden. WAS zur Hölle ist in ihn gefahren? Er schneidet sich schon als Koch fast den Daumen ab, und will Schreiner werden???? Verdammt nd ich hatte soviel Zeit in den Unterricht und den Kontakt mit Lehrern und dem Ausbilder investiert. Als ich sowas in der Art zu meiner Chefin sagte meinte sie ich sei unprofessionell. Man darf sowas nicht an sich rankommen lassen. Gut, dann bin ich halt oberflächlich und schimpfe lieber über den Rußfilm der überall klebt und die weiße Hose, die ich morgens angezogen hatte. Ich trage nie weiß! Ich muss geahnt haben, dass sie im Laufe des Tages schwarz wird. Soviel zu meinem Job. Ich liebe ihn.

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