Sonntag, September 02, 2007
Haus-arbeit
Wer Derrida versteht, darf sich gerne bei mir melden. Ich bin zu doof. Naja, wenigstens hab ich mit meiner Hausarbeit angefangen. Ich träume sogar schon davon. Eben hat der Zigarettenautomat mein Geld gestohlen und ich hab keine Lust mehr auf Postmoderne. Bin auch erst seit zwei Stunden wach. Gestern hab ich etwa 5 Bücher quergelesen und angefangen zu schreiben. Erst eine Seite... Was solls. Man sitzt zum Frühstück/Mittagessen in der Küche und philosophiert über Liebesgedichte und Abstraktion, über Schönheit und Musik. Es ist schön hier, selbst im Herbst. Und ich freue mich auf meinen Urlaub. Wenn da nicht diese böse Hausarbeit wäre. Gestern wurde ich fast hysterisch, als ich dem Hausphilosopher erklärte, was ich von Derrida/Nietzsche und ihrer Vorstellung von Liebe halte. Wenn so eine Liebe, die weder Gleichheit noch Besitz anstrebt möglich ist - als singuläres Ereignis- könnte man nicht nur wie Derrida sagen ist sie nur im Denken des "Vielleich" möglich- man könnte auch sagen Sie könnte nur möglich sein indem Sie sich in einer Kartoffel materialisiert. Ich habe angefangen wie wahnsinnig zu lachen und fast zu heulen. So ein Scheiß. Ich will nicht mehr. Ich brauche dringend etwas nicht abstraktes. Essen. Sex. Sport. OK vergessen wir die letztgenannten. Ich sollte was essen. Hoffentlich materialisiert sich die Liebe zweier Menschen nicht gerade dann in einer Kartoffel ;))
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1 Kommentar:
Wenn du etwas unabstraktes brauchst, gehe nach Ludwigshafen und kaufe bei der Russischen Königin der miesepetrigen Verkaufsgilde ein Mettbrötchen mit Zwiebeln.
Oder Kuttelsalat.
Oder.
Diese Form der Pseudo-Selbstkasteiung, die dazu führen soll dass einige sich so abstrakt fühlen können, dass die Realität sie nicht mehr tangiert und sie qua Selbstüberhöhung der Gesellschaft entfliehen können, ohne dafür RTL2 zu brauchen... nunja.
Um es mit meinem Freund, dem plastischen Jo zu sagen: "Muss alles, was ich tue, einen Grund haben"?
PS: Blitze sind wütende Wolken, Wind kommt von tanzenden Riesen und die Seele des Menschen ist eine Quarktasche in der Hosentasche eines nackten Halbgotts, der blind und taub vor einem Sousafon sitzt und über dessen Bedeutung sinniert, bis er merkt, dass er das Törtchen besser gegessen als verschimmeln gelassen hätte.
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